Wein in Technicolor
Text: Benjamin Brouër
Wer hält mit Walid El Sheikhs Tempo mit? Gerade erst hat der Multibetreiber (u. a. „The Paradise Now“) seine „Mezcaleria Rojo“ aufgesperrt, nun folgt ihr Tür an Tür und dicht auf den Fersen bereits das nächste Konzept. „Fett“ heißt es und hat sich dem unprätentiösen Genuss von Wein und guter Musik verschrieben – und so bezeichnet Walid sein jüngstes Baby denn auch als Wein- und Listening-Bar. Gut 160 Positionen umfasst die Weinkarte derzeit, darunter einiges aus der trendigen Ecke der Pet Nats und Naturweine. Auch dieses Mal hat der Lokalmatador besonderes Augenmerk auf die Gestaltung gelegt.
„Die Einrichtung ist gewollt zurückgenommen und erzählt durch ihre Beschaffenheit schon eine wunderbare Geschichte“, so Walid. Neben der grün gefliesten Theke und dem roh belassenen, teilweise weiß gestrichenen Backstein gehört eine Wand in ihrem ursprünglichen Zustand mit Spuren der letzten 120 Jahre zu den Blickfängen. Die Rekonstruktion gründerzeitlicher Stuck-Elemente durch Kohlemalerei rundet das Raumkonzept ab. Ein weiteres stilprägendes Element sind die Video-Installationen, die Ausschnitte aus Technicolor, Film Noir und Stummfilmen zeigen und dem Raum zusätzliche Tiefe verleihen. „In der Woche sind wir ziemlich relaxed und widmen uns ruhiger guter Musik und Weingenuss. Am Wochenende drehen wir ab 22 Uhr auch mal auf und die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich“, beschreibt Walid die Atmosphäre. Und der Name? Der verweist auf die wichtigste Kunstpersönlichkeit der Stadt, Joseph Beuys, und dessen Fett-Ecke und greift zudem einen Begriff aus der Weinsprache auf.
Fett Weinbar
Hunsrückenstraße 16
40213 Düsseldorf
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