Ein bombastisches Fusion-Konzept im Romy by Amano direkt am Berliner Hauptbahnhof (Foto: Jens Bösenberg)
Ein bombastisches Fusion-Konzept im Romy by Amano direkt am Berliner Hauptbahnhof (Foto: Jens Bösenberg)

Amigo Cohen, Berlin

Tulum trifft Tel Aviv 

Text: Jan-Peter Wulf

Fusionkonzepte kennt Berlin wahrlich so einige. Aber ein Restaurant, das eine kulinarische Brücke zwischen Israel und Mexiko baut, das ist wohl nicht nur in der Hauptstadt einzigartig. „Amigo Cohen“ heißt es und befindet sich im 2021 eröffneten „Hotel Romy“ der Amano Group am Hauptbahnhof in der dort entstehenden „Europacity“. Die Gastrofläche war schon damals fix und fertig eingerichtet, inklusive der offenen Küche. Dass es noch einmal rund anderthalb Jahre dauern würde, bis das Restaurant seine Türen eröffnet – Resultat des ubiquitären Personalmangels. Nun aber umso dynamischer: Kerzen, Kakteen, Blumendekorationen und große, netzförmige Deckenlampen zieren das detailreiche Interieur, Dia-de-los-Muertos-Malereien treffen auf nahöstliche Farb- und Formensprachen.

  • Ceviche-Kreation mit Levante-Einflüssen (Foto: Sonni Frei)
    Ceviche-Kreation mit Levante-Einflüssen (Foto: Sonni Frei)
  • Die große Opening-Party mit Dia de Muertos-Flair (Foto: Adi Cohen)
    Die große Opening-Party mit Dia de Muertos-Flair (Foto: Adi Cohen)
  • Neben den 80 Plätzen im Restaurant gibt es noch einen privaten Dining Room mit 14 Plätzen (Foto: Jens Bösenberg)
    Neben den 80 Plätzen im Restaurant gibt es noch einen privaten Dining Room mit 14 Plätzen (Foto: Jens Bösenberg)
  • Food-Präsentation par excellence bei der "Shared Seafood Etagere" (Foto: Nadine Schönfeld)
    Food-Präsentation par excellence bei der "Shared Seafood Etagere" (Foto: Nadine Schönfeld)
  • Amano Chef Ariel Schiff (Mitte) mit F&B-Direktor Henry Agadschanjan und Küchenchef Shimon Peretz (Foto: Sonni Frei)
    Amano Chef Ariel Schiff (Mitte) mit F&B-Direktor Henry Agadschanjan und Küchenchef Shimon Peretz (Foto: Sonni Frei)
  • Saftige Tacos sind natürlich ein Muss im Amigo Cohen (Foto: Sonni Frei)
    Saftige Tacos sind natürlich ein Muss im Amigo Cohen (Foto: Sonni Frei)

Die Küche, geleitet von Amano-Chefkoch Shimon Peretz, der zwischen den verschiedenen Restaurants der Gruppe pendelt, verbindet die beiden Welten zum Beispiel mit Tacos, die mit Bohnenmus und Tahina oder Kichererbsensalat und Guacamole gefüllt sind. Kennt man sonst nur vom Tartar: Die Guacamole wird vom Service mit Zutaten nach Gästewahl frisch am Tisch zubereitet. Das Tartar im Amigo-Cohen-Stil wiederum wird mit Mais und Bohnen mexikanisch sowie mit Joghurt-Laffa levantinisch akzentuiert, der Pulpo wird mit Axiote-Marinade, Kalamata-Creme und Labneh fusioniert. „Tulum meets Tel Aviv“ bringt es das Motto des ungewöhnlichen Konzepts auf den Punkt. 

An der Bar hingegen liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Mexiko: 80 Tequilasorten, rund 20 Mezcales und sogar der seltene Wildagaven-Brand Sotol werden pur oder in the mix offeriert, und beim „Mezcalita“ kommt neben Mezcal auch ein 16 Jahre alter Islay-Whisky ins Spiel – für ein besonders rauchiges Vergnügen. Bis die Freifläche direkt am Restaurant gebaut und genutzt werden kann, muss man sich wegen Dauer-Baustellen ringsum noch mindestens eine Saison gedulden. Derweil zieht das „Amigo Cohen“ ab Mai/Juni temporär aufs Dach des Schwester-Hotels „Amano Grand Central“ nebenan. 

Amigo Cohen
Invalidenstraße 53a
10557 Berlin
www.amanogroup.de/de/eat-and-drink/amigo-cohen
Instagram: @amigocohen

fizzz 06/2023

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