fizzz testet Undercover bei den Vegan Fastfood-Pionieren von Schillinger's Swing Kitchen in Berlin
fizzz testet Undercover bei den Vegan Fastfood-Pionieren von Schillinger's Swing Kitchen in Berlin

Undercover: Schillinger's Swing Kitchen, Berlin

Lob oder Tadel? Begeisterung oder Ernüchterung? Champ oder Loser? fizzz testet undercover: Schillinger's Swing Kitchen, Berlin

Dieser Artikel erschien erstmals in der Ausgabe #02-23 des fizzz Magazins. Die Einzelausgabe können Sie hier bestellen.

Lief gerade wirklich Jingle Bells? Ja, tat es. Anfang Januar, aber wenigstens in einer netten Crooner-Swing-Version. Swing ist das Stichwort: Wir sind zu Gast in einem der zwei Berliner Outlets von „Schillinger’s Swing Kitchen“. Was so amerikanisch klingt, ist tatsächlich ein österreichisches Konzept – gegründet 2015 von Charly und Irene Schillinger, hat die Kette heuer bereits zehn Outlets. Veganes Fastfood ist das Thema – und wie: Irene kommt aus dem Tierschutz-Aktivismus. Charly hat sein Geld an den US-Börsen (also doch Amerika) verdient, hat ursprünglich aber eine Gastro-Ausbildung in Österreich gemacht. Wobei er aus der Kochschule flog, weil er die Rehe aus dem Wildgehege der Schule befreit haben soll und sich schon als Bub der Schweineschlachtung auf dem elterlichen Hof verwehrte … Bilder aus diesen Zeiten schmücken die Wände, zudem eine große elektronische Zahlentafel, die über eingesparte CO2-, Wasser- und Landmengen sowie über die Zahl der seit Bestehen geretteten Tiere informiert.

Keine Frage: Etwas Missionarisches schwingt hier mit. Doch wie schmeckt’s? Das Herzstück, das Burger-Patty, ist hier aus Soja und spart elf Badewannen Wasser im Vergleich zu … jaja, aber: wie schmeckt’s? Kurz gesagt: pretty unaufgeregt, wie ein veganer Burger der ersten Generation. An der Textur ist nichts auszusetzen, aromatisch haben andere vegane Burger der Stadt, zum Beispiel von „Goldies“, aber mehr Schwung. Überzeugender ist das Drumherum: der Coleslaw, die pikanten Chili-Cheese-Bites mit (eh klar) veganem Käse, die man auch in einen Wrap eingerollt bekommt und, unser Favorit, die Zitronen-Mayonnaise. Cremig-zitronig wie eine Philadelphiatorte! Da verstehen wir es sogar, dass diese im Gegensatz zum Ketchup extra kostet. Gratis hingegen ist der Refill: An der an eine Jukebox erinnernden Getränkestation darf man sich an den Limos und Säften von Grapos nach Lust und Laune laben. Würde man jetzt nur noch die virtuelle Jukebox bedienen, um die weihnachtliche Playlist auszutauschen … 

Ja
Mayonnaise
Jein
Patty
Nein
Einweg

Schillinger’s Swing Kitchen
Georgenstraße 201
10117 Berlin
www.swingkitchen.com

fizzz 04/2024

Themen der Ausgabe

Juliane Winkler, Berlin

Juliane Winkler, die Restaurantleiterin des „Nobelhart & Schmutzig“ in Berlin liebt ihren Beruf. Und setzt sich mit
#proudtokellner dafür ein, dass er mehr Wertschätzung erhält.

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