Im Lowinsky's landen ausschließlich lose Qualitäten in den schicken Teekannen (Foto: Lowinsky.com)
Im Lowinsky's landen ausschließlich lose Qualitäten in den schicken Teekannen (Foto: Lowinsky.com)

Modern Tea Culture

Coffee Shops gibt es inzwischen an fast jeder Ecke. Ganz anders Teebars: die sind rar gesät, zumindest in Deutschland. Wir präsentieren drei Konzepte, die den facettenreichen Tee mit innovativen Ideen aus der Nische holen wollen.

Eine ausführlichere Fassung dieses Artikels erschien ursprünglich in fizzz #12/21.

Text: Heike Hucht

Das beliebteste Heißgetränk der Welt: nicht Kaffee, sondern Tee. Laut Market Research World werden pro Sekunde rund 25.000 Tassen getrunken. Wie in den Vorjahren ist in Deutschland vor allem die Nachfrage nach Bio-Tee gestiegen. Das größte Plus – immerhin 46 Prozent – verzeichnet laut Tee Report Südamerikas Liebling Mate. Am beliebtesten sind unverändert Kräuter- und Früchtetees, es folgen Schwarz- und Grüntees. Tee zieht immer mehr, besonders bei der wachsenden Zahl von Menschen, denen eine gesunde Ernährung wichtig ist. Wir stellen drei Teebars vor, die mit Konzepten auf der Höhe der Zeit überzeugen.

Lowinsky's

„Die vermutlich beste Matcha Latte in ganz Hamburg“, gibt es im Lowinsky's, wenn man Inhaber Hillel Lowinsky glauben mag. Rund zehn Prozent seines F&B-Umsatzes generiert er inzwischen mit der jadegrünen Teespezialität auf Basis eines sehr hochwertigen japanischen Grünteepulvers. 4,80 Euro kostet die Variante mit Kuhmilch, für das vegane Pendant mit Haferdrink werden 5,30 Euro fällig. „Damit haben wir uns binnen kürzester Zeit einen Namen gemacht.“ Und das sogar während der Pandemie. Erst wenige Wochen vor dem ersten Lockdown ging das Lowinsky’s an den Start. Gut 55 Quadratmeter misst es, ausgestattet mit viel Holz, Diner-Bänken und einer raumgreifenden Theke in einem satten Blaugrün – Lowinskys Heimatstadt New York lässt grüßen. Zwischen gut 25 Teesorten, davon 8 bis 10 Grüntees, können Gäste wählen. Zu den weiteren Spezialitäten zählen der selbstgemachte Chai und der Genmaicha, ebenfalls ein japanischer Grüntee, versetzt mit geröstetem, braunem Puffreis. In der Kanne landen ausschließlich lose Qualitäten, grammgenau, und die Wassertemperatur ist ebenfalls exakt bemessen. Gern darf es auch etwas aus der Bohne sein.  „Das ist unser USP: Wir können guten Kaffee und guten Tee.“

Lowinsky's NY Coffee & Tea
Lehmweg 36
20251 Hamburg
lowinskys.com I Instagram
 

New York-Flair in Hamburg im Lowinsky's (Foto: Lowinsky.com)
New York-Flair in Hamburg im Lowinsky's (Foto: Lowinsky.com)
Absoluter Bestseller: der Matcha Latte (Foto: Lowinsky.com)
Absoluter Bestseller: der Matcha Latte (Foto: Lowinsky.com)
Ausschließlich lose Qualitäten landen in den schicken Teekannen (Foto: Lowinsky.com)
Ausschließlich lose Qualitäten landen in den schicken Teekannen (Foto: Lowinsky.com)
Viel Holz, gemütliche Bänke und eine raumgreifende Theke zieren das Lowinsky's (Foto: Lowinsky.com)
Viel Holz, gemütliche Bänke und eine raumgreifende Theke zieren das Lowinsky's (Foto: Lowinsky.com)
Hellers Tea Bar
Die Optik der Hellers Tea Bar wurde mit dem German Design Award ausgezeichnet (Foto: Dennis Dorwarth)
Die Optik der Hellers Tea Bar wurde mit dem German Design Award ausgezeichnet (Foto: Dennis Dorwarth)

Hellers Tea Bar
Lammstr. 7
76133 Karlsruhe
www.hellerstea.com I Instagram

Urban Jungle auf Keramik (Foto: Dennis Dorwarth)
Urban Jungle auf Keramik (Foto: Dennis Dorwarth)
Sommerlich frische Eistee-Kreationen in Karlsruhe (Foto: Dennis Dorwarth)
Sommerlich frische Eistee-Kreationen in Karlsruhe (Foto: Dennis Dorwarth)
So wird Tee zeitgeistig inszeniert (Foto: Dennis Dorwarth)
So wird Tee zeitgeistig inszeniert (Foto: Dennis Dorwarth)
1A-Lage am Karlsruher Marktplatz (Foto: Dennis Dorwarth)
1A-Lage am Karlsruher Marktplatz (Foto: Dennis Dorwarth)
Happy Tea Bar

Wie viel Kreativität und Good Vibes in Münsters Happy Tea Bar stecken, erahnt man bereits von außen, sobald der Blick auf die Markise mit der charmanten Schwarz-Weiß-Zeichnung fällt. Ein stilisiertes Abbild des Bar-tresens, an dem buchstäblich tierisch viel los ist. Und der Blick auf die Karte verrät: Die Spezialität des Hauses sind persische Tees, angefangen mit Bergtee über Drachenkopf bis Rose und Orangenblüte. Was den Tee so besonders macht: „Er wird auf kleinen Plantagen angebaut, handverarbeitet und sonnengetrocknet. Deshalb hat er kaum Gerbstoffe, selbst wenn er länger zieht, wird er weder bitter noch stumpf“, erläutert Mit-Inhaberin Christine Fischer. 

Ebenfalls typisch orientalisch: auf den Tischen stehen, verschiedene Sirupe und persischer Kandis. „Damit lässt sich viel dezenter süßen.“ Gestalterisch weist die „Happy Tea Bar“ allerdings in eine ganz andere Richtung. Durch die markante schwarze, handgezeichnete Umrandung der weiß getünchten Einrichtung aus Fundstücken, vom Stuhl bis zum Regal, erinnert sie entfernt an die fantastische Welt von Lewis Carrolls’ „Alice im Wunderland“. Upcycling vom Feinsten inklusive 3D-Effekt, selbst ersonnen und umgesetzt. 

Happy Tea Bar
Rosenstr. 10
48143 Münster
www.happyteabar.de I Instagram

Das Design entführt in Alice's Wunderland...
Das Design entführt in Alice's Wunderland...
...die Tees nach Persien (Fotos: Ulrike Meywald)
...die Tees nach Persien (Fotos: Ulrike Meywald)
Christine Fischer und Siawosh Hashemi haben mit der Happy Tea Bar ihren Traum verwirklicht (Fotos: Ulrike Meywald)
Christine Fischer und Siawosh Hashemi haben mit der Happy Tea Bar ihren Traum verwirklicht (Fotos: Ulrike Meywald)
Der kleine Laden im quirligen Münsteraner Kuhviertel erfreut sich bester Beliebtheit (Fotos: Ulrike Meywald)
Der kleine Laden im quirligen Münsteraner Kuhviertel erfreut sich bester Beliebtheit (Fotos: Ulrike Meywald)

fizzz 04/2024

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Juliane Winkler, Berlin

Juliane Winkler, die Restaurantleiterin des „Nobelhart & Schmutzig“ in Berlin liebt ihren Beruf. Und setzt sich mit
#proudtokellner dafür ein, dass er mehr Wertschätzung erhält.

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