Bei Florian Bechtel im Frankfurter Einsterner Weinsinn kann es schon mal vorkommen, dass er spontan an einem Abend drei verschiedene Weinbegleitungen entwickelt. Dem Sommelier und Restaurantleiter ist es wichtig, individuell auf seine Gäste einzugehen – und auch Stammkunden immer wieder etwas Neues bieten zu können. Darum will er die aktuell ca. 280 Positionen umfassende Karte ein wenig verkleinern, dafür aber dynamischer gestalten und häufiger neue Weingüter aufnehmen.
Der Fokus bleibt aber bestehen: viel Deutschland, insbesondere Riesling in verschiedenen Prädikaten oder mit Jahrgangstiefe. Besonders freut er sich über die Range von Bürklin-Wolf, die bis zu einem 1994er Wachenheimer Goldbächel P.C. zurückreicht. Damit kann Bechtel Gäste überraschen, die bei Riesling zuallererst an zu viel Säure denken und als zweites an fruchtsüße Moselweine.

Pinot Noir spielt die zweite Rolle, in Zukunft soll auch das Jura mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn „Savagnin ist ein toller Essensbegleiter“. Die „bodenständige Küche ohne Firlefanz“ und mit Spaß am Gemüse flankiert er gerne mit unbekannteren Tropfen. Aktuell gibt es zum Schweizer Hartkäse Maréchal einen Clairette de Die. Eines seiner Highlights: ein 1967er Colares von Viuva Gomes.
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