Auch in der Gastronomie herrscht noch großer Digitalisierungsbedarf. Noch ist der Markt zwischen den verschiedenen Anbietern von Bestell-Plattformen noch nicht endgültig verteilt. (Foto: Kris Tan/stock.adobe.com)
Auch in der Gastronomie herrscht noch großer Digitalisierungsbedarf. Noch ist der Markt zwischen den verschiedenen Anbietern von Bestell-Plattformen noch nicht endgültig verteilt. (Foto: Kris Tan/stock.adobe.com)

Klick doch, was du willst

Mit AB InBevs Bees soll eine neue Bestellplattform den Markt um Gastro und GFGH erobern. Da dort noch erhöhter Digitaliserungsbedarf besteht, scheinen die Chancen am Wirtschaftsstandort Deutschland gar nicht so schlecht zu stehen. Das Potenzial und somit auch der Entfaltungsspielraum, und da sind sich die Macher der hierzulande bereits etablierten Plattformen einig, ist „enorm“.

Beim genaueren Hinsehen haben sich die Plattformen von verschiedensten Positionen aus entwickelt – ob in Eigenregie, durch Industrie-Initiative, Verbundgruppen-Motivation oder aus Start-up-Kreisen. Genauso vielfältig sind auch die Gründe, weshalb sich GFGH und Gastronomen zu der einen oder anderen oder gleich mehreren Plattformen hingezogen fühlen. Anschauen kostet meist (zumindest in der Basis-Variante) nichts. Zudem locken die Anbieter mit Umsatzsteigerungen, besseren Kundenbeziehungen, Prozessoptimierung und Zeitgewinnen. Und von Zeit haben sowohl Gastronom als auch GFGHler chronisch zu wenig.

Wovon beide jedoch zu viel haben sind vor allem Daten. In beiden Branchen liegen Datenschätze, die erst vielerorts noch geborgen werden müssen. Eine Win-win-Situation? An dieser Stelle vermag ein Teil der Nutzer eine gewisse Skepsis verspüren und die Verträge ganz genau auf Datenschutz abklopfen.

Dennoch: Dieser niederschwellige Einstieg erleichtert das Vertrautwerden mit digitalen Bestellplattformen. Und das dürfte für die Digitaliserung der Branche in erster Linie als Meilenstein zu werten sein. Wie die einzelnen Player auch in Zukunft technologisch, branchenspezifisch und wirtschaftsethisch performen, wird sich noch zeigen.


Cecilia Hohls
[email protected]

GZ 07/23

Themen der Ausgabe

Titelthema: Streit um Zucker

Das drohende Werbeverbot und immer lautere Rufe nach einer Zuckersteuer haben die Debatte um den Zuckergehalt in Softdrinks wieder entfacht. In unserer Titelstory lassen wir Zucker-Kritiker, Hersteller und die zuständigen Ministerien des Bundes zu Wort kommen, um eine aktuelle Einschätzung der Lage zu bieten.

Gastkommentar: Christoph Minhoff

Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbandes, macht sich für einen partizipativem Ansatz im Rahmen der zu entwickelnden Ernährungsstrategie der Bundesregierung stark. Ein "Blaming" bestimmter Lebensmittelgruppen hält er weder zielführend noch für tragbar.

Aktuelles Interview: Kathleen Schied

Kathleen Schied, Vice President Marketing bei Mast-Jägermeister Deutschland, erklärt im Gespräch, warum jetzt die perfekte Zeit für die laufende Qualitätskampagne ist. Sie gewährt Einblicke in die 360-Grad-Kampagne und Jägermeisters Pläne für 2023.