Matthias Vorwerk, Geschäftsführer von Getränke Vorwerk in Herzlake, sieht im Mindestlohn eine Gefahr für seine Kunden aus der Gastronomie und aus dem Veranstaltungsbereich.
„Unsere Gesellschaft verbindet mit der Anhebung des Mindestlohns etwas Positives. Schaut man aber hinter die Kulissen, sieht man erst die Gefahr. Ich denke aus unserer Sicht vor allem an unsere Kunden in der Gastronomie und hier im speziellen an die Veranstaltungsgastronomie. In unserem Liefergebiet werden überwiegend Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis beschäftigt. Diese Beschäftigten bekommen heute in den meisten Fällen den gesetzlichen Mindestlohn für ihre Aushilfstätigkeiten. Doch sie müssen ständig ersetzt werden, weil sie kaum über einen längeren Zeitraum diese Jobs ausüben. Die Anzahl der Stunden, die pro Monat von einem Mitarbeiter geleistet werden darf, wird sich ab Oktober somit um bis zu 20 Prozent verringern. Schulungen oder Weiterbildungen haben in diesem Segment somit wenig Sinn. Dadurch sinkt auf Arbeitgeberseite auch die Bereitschaft, viel mehr als den Mindestlohn vergüten zu wollen. Die Erhöhung ab Oktober wird somit zwangsläufig zu einem drastischen Preisanstieg in diesen Bereichen führen. Dienstleistungen, die für unsere heutige Gesellschaft selbstverständlich sind, wird es in Zukunft entweder gar nicht oder nur noch sehr überteuert geben. Neben den gestiegenen und immer noch steigenden Energie- und Rohstoffkosten sehe ich dieses Thema als nächsten Preistreiber.“
Aufgezeichnet: Pierre Pfeiffer
