Laut Gedat "Markt Monitor" - der die regionale Aktivität von Gastronomiebetrieben im Jahresvergleich, die vom Getränkefachgroßhandel beliefert werden - läuft es wieder besser. (Foto:  Mirko Vitali - stock. adobe.com)
Laut Gedat "Markt Monitor" - der die regionale Aktivität von Gastronomiebetrieben im Jahresvergleich, die vom Getränkefachgroßhandel beliefert werden - läuft es wieder besser. (Foto: Mirko Vitali - stock. adobe.com)

Gedat: Anzahl der Gastronomien steigt wieder

Die Anzahl aktiver Gastronomiebetriebe stieg 2022 um 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021. Dies meldet das Marktforschungsunternehmen Gedat erstmals in ihrem neuen "Markt Monitor".

Über alle Gastronomieformen hinweg konnten laut Gedat Zuwächse verzeichnet werden. Betriebsform mit Fokus auf Speisen legte um 8,1 Prozent zu, Getränke um 4,3 Prozent und Beherbergung um 2,1 Prozent. 

Regional fielen die Zuwächse unterschiedlich aus, heißt es seitens der Marktforscher: Gewinner sei Bayern (Nielsen-Gebiet 4) mit 9,2 Prozent, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (Nielsen-Gebiet 2) mit 8 Prozent. Das geringste Wachstum weise das Nielsen-Gebiet 6 mit 2,4 Prozent auf, das die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg umfasse. Dieses Gebiet weise auch den einzigen Verlust im Bundesgebiet von -1,1 Prozent in der Betriebsform Beherbergung aus.

Kein nationaler Trend erkennbar

Ein einheitlicher deutschlandweiter Trend lasse sich nach Angaben der Gedat nicht erkennen, vielmehr gebe es regionale Trends. Während sich die Großstädte insgesamt positiv entwickelt hätten, reiße Hamburg und ihr Umland als einzige mit teils deutlichen Verlusten von bis zu -3,5 Prozent (Postleitregion 22) nach unten aus.

In Berlin hingegen sei die größte Dynamik zu verzeichnen. Obwohl dort viele Objekte 2022 keine Aktivität mehr zeigen würden, könne dies durch Aktivität neuer Objekte mehr als kompensiert werden, heißt es laut Untersuchung. So verzeichne Berlin ein Wachstum von 6,3 Prozent.

Das gastronomisch starke Südbaden (Postleitregion 79) weise mit +13,2 Prozent einen besonders hohen Zuwachs auf. Damit stehe es an der Spitze der Regionen, was insbesondere dem Tourismus und der Grenznähe zur Schweiz zu verdanken sein dürfte.

Ein Blick auf Basis der zweistelligen Postleitregionen lasse laut Gedat „Hot-Spots“ mit großen Zuwächsen erkennen:

Region  Orte                                                                                                      Veränderung

79          Freiburg im Breisgau, Lörrach, Titisee-Neustadt, Waldshut-Tiengen, Emmendingen                                                                                                                                           +13,2%

69          Heidelberg, Weinheim, Leimen                                                                    +11,0%

80          München Mitte-Nordwest                                                                              +10,9%

44          Dortmund, Lünen, Herne, Bochum                                                              +10,7%

Zu den größten Verlierern gehören die Postleitregionen:

Region  Orte                                                                                                       Veränderung

22          Hamburg Nord/West, Norderstedt, Ahrensburg, Wedel                                -3,5%

19          Schwerin, Ludwigslust, Wittenberge, Parchim                                              -2,7%

98          Suhl, Hildburghausen, Ilmenau, Meiningen                                                  -2,4%

20          Hamburg Mitte                                                                                              -1,9%

Der „Gedat Markt Monitor“ soll zukünftig quartalsweise veröffentlicht werden. Damit ist der direkte Vergleich des aktuellen Quartals mit der Vorperiode möglich. Markttrends können zeitnah erkannt werden.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.