Wird die Weinflasche erstmal nicht aus den Augen verlieren: Sommelier Maximilian Wilm einen Monat vor der Weltmeisterschaft; Foto: The Storybuilders
Wird die Weinflasche erstmal nicht aus den Augen verlieren: Sommelier Maximilian Wilm einen Monat vor der Weltmeisterschaft; Foto: The Storybuilders

Sommelier im Abschlusstraining

Am 12. Februar entscheidet sich in Paris, wer den Titel „ASI Best Sommelier of the World“ tragen darf. Für Deutschland geht der Wahl-Hamburger Maximilian Wilm aus dem Kinfelts Kitchen & Wine an den Start.

Keine Weltmeisterschaft ohne ausgiebiges Training. Das gilt für Sommeliers wie für Spitzensportler. Die Monate vor dem großen Auftritt in Paris nutzt Maximilian Wilm, um etwaige Schwächen abzustellen. „Ich habe großen Respekt vor der Weltmeisterschaft. Schließlich repräsentiere ich während der WM die Gesamtheit aller deutschen Sommelières und Sommeliers. Umso wichtiger ist es, dass ich gut vorbereitet in Paris antrete. In den Trainingsphasen habe ich mit Marc Almert nicht nur den amtierenden Weltmeister an meiner Seite, sondern auch einen engen Freund, der mich zusammen mit dem Team der Sommelier-Union Deutschland coacht“, beschreibt Wilm seine Vorbereitung.

Größer als im Spitzensport erscheint dabei das kollegiale und freundschaftliche Verhältnis der Sommeliers. "Zusammen mit den Kandidaten aus den Niederlanden und Belgien haben wir eine Trainingsgruppe gegründet. Wir schicken uns gegenseitig monatlich verschiedene Theoriefragen und sind im intensiven Austausch.“ Die gefragte Expertise eines künftigen Sommelier-Weltmeisters geht dabei weit über den Wein hinaus. "Ich trainiere aktuell rund ein bis zwei Stunden Theorie täglich. Welche Käsesorten gibt es? Wie wird Mezcal hergestellt? Wie gieße ich einen Oolong Tee auf? Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Sake? Das Spektrum ist riesig", beteuert Wilm. Um seine Bartender-Fähigkeiten zu vertiefen, drehte er Extrarunden hinter dem Tresen der Sudermanbar in Köln und besuchte Brennereien, um hunderte ganz verschiedener Spirituosen zu verkosten.

Durch den Sieg bei der nationalen Meisterschaft ist Maximilian Wilm als Vertreter Deutschlands für Paris qualifiziert. Dort könnte er nach Markus del Monego (1998) und Marc Almert (2019) der dritte deutsche Weltmeister werden. red

02-23

Themen der Ausgabe

PANORAMA

Fellbacher Lämmler – der Alleskönner

PROFILE

Auf leiser Mission – Henne-Sommelier Fabrice Thumm inspiriert Kölns Weinszene

PROBE

VDP – der aktuelle Jahrgang