Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreises findet digital statt
Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreises findet digital statt

Deutscher Gastro-Gründerpreis - Finale steigt online

Das Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreises 2020, das im letzten Jahr Corona-bedingt abgesagt werden musste, wird am 16. März 2021 ab 15 Uhr im Rahmen der IDX_FS International Digital Food Services Expo powered by INTERNORGA (IDX_FS Expo) nachgeholt. Anders als in den Vorjahren wird die Veranstaltung, die von der INTERNORGA, dem Leaders Club Deutschland und dem Kassensystemanbieter orderbird ausgerichtet wird, in diesem Jahr in den digitalen Raum verlegt. So finden die Pitches, Interviews sowie die Moderation live vor Ort in Hamburg statt und können in Echtzeit von den Gästen und Teilnehmer*innen über die Website des digitalen Events IDX_FS Expo besucht werden. Bereits im Vorjahr entschieden die Organisatoren des Deutschen Gastro-Gründerpreises, den Hauptgewinn in Höhe von 10.000 Euro solidarisch unter den fünf Gewinner-Teams aufzuteilen. Das Gastro-Konzept, das nun am 16. März von den Zuschauer*innen zum Sieger gewählt wird, erhält zusätzlich 5.000 Euro.

Die Initiatoren freuen sich, dass alle Gewinner*innen aus dem letzten Jahr der Krise getrotzt haben und im nachgeholten Finale ihre innovativen Konzepte vorstellen. “Gerade für Gastro-Gründer*innen war das letzte Jahr eine große Herausforderung”, erläutert Patrick Rüther, Jurymitglied und Vorstandsvorsitzender des Leaders Clubs Deutschland. “Wir mussten erleben, wie viele Unternehmen, die gerade in den Startlöchern steckten und Großes vorhatten, von der Pandemie ausgebremst oder sogar vollständig verschluckt wurden. Umso glücklicher sind wir, dass unsere fünf Gewinner-Teams bislang allesamt verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen sind. Statt sich abschrecken zu lassen und den Kopf in den Sand zu stecken, haben sie ihre Konzepte mit viel Kreativität, Flexibilität und Engagement an die vorherrschende Situation angepasst. Das macht uns als Mentoren mächtig stolz und bestätigt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben!”

Die Fette Beete, Krefeld
Die Fette Beete, Krefeld

DIE FETTE BEETE, KREFELD

So ist Die Fette Beete, mit ihrer saisonalen Gemüseküche aus Krefeld in das Liefer- und Take-Away-Geschäft eingestiegen. Dank vergrößerter Restaurantfläche konnten im Sommer das Terrassen Geschäft und die Kochkurse Corona konform wieder aufgenommen werden. Im Dezember gab es zudem eine Weihnachtsbox, mit der das vegane Fünf-Gänge-Festmenü direkt nach Hause geliefert werden konnte. “Generell gab es für uns tatsächlich auch Positives in der Krise zu entdecken”, bestätigen die Gründerinnen Kristina Mohr und Jessica Wolf. “Wir haben gelernt flexibel auf neue Situationen zu reagieren und waren überwältigt vom Zusammenhalt unseres Teams sowie der Unterstützung unserer Gäste.”

Dr & Dr Middle Eastern Culture and Food Lab, Berlin
Dr & Dr Middle Eastern Culture and Food Lab, Berlin

DR & DR, BERLIN

Die iranischen Dr. Sahar und Dr. Forough Sodoudi die mit Dr & Dr Middle Eastern Culture and Food Lab die persische, arabische und israelische Küche vereinen, konnten ihr Konzept ebenfalls an die neue Situation anpassen. So liefern auch sie ihr hausgemachtes Essen, wie die nahöstliche Mezze Platte, für den Verzehr direkt zu ihren Gästen nach Hause. “Unser Private Dining Konzept, bei dem wir bis zu zwei Haushalte, natürlich unter Einhaltung der derzeitigen Kontaktbeschränkungen bekochen, war sicherlich unser Highlight”, schwärmen die beiden Schwestern. “Damit konnten wir die Herzen unserer Zielgruppe gewinnen, was uns enorm motiviert hat. Auch wenn die letzten Monate nicht einfach waren, wir geben nicht auf. Denn wir glauben an unser Konzept und unseren Erfolg.”  

Geeske & der swarte Roelf, Borkum
Geeske & der swarte Roelf, Borkum

GEESKE & DER SWARTE ROELF, BORKUM

Auch die Borkumer Korn Bar Geeske & der swarte Roelf konnte mit ausreichend Platz und frischer Meeresluft im Sommer wie geplant öffnen. Frieda Lekscha setzt mit ihrem Team vor allem auf Achtsamkeit und Nachhaltigkeit, um in diesen perspektivlosen Zeiten etwas beizutragen, von dem ihre Mitmenschen profitieren. So haben sie den Borkumgutschein.de für Borkumer Unternehmen ins Leben gerufen, mit dem sie innerhalb von sechs Wochen einen hohen fünfstelligen Betrag eingenommen haben. “Wir haben gelernt, dass man sich neu erfinden kann”, fasst Frieda Lekscha die Erlebnisse des letzten Jahres zusammen. “Und dass die bedingungslose Loyalität der Mitarbeiter*innen, Kolleg*innen und Gäste einfach Mut macht. Wir sind uns sicher, dass das Wiedersehen damit umso schöner wird.”

Klinker, Hamburg
Klinker, Hamburg

KLINKER, HAMBURG

Das selbsternannte Lieblingskrisenteam von Hamburgs Klinker beschreibt seine Situation kurz und bündig: “Leisten ist: Wollen mal Können mal Dürfen. Wir dürfen momentan nicht, was wir wollen und können, und deshalb ist einfach zu.” Tatenlos waren die drei Klinkers im letzten Jahr jedoch ganz und gar nicht. So haben sie im Oktober kurzerhand Zühlkes Weinbar im Eppendorfer Weg in Hamburg übernommen, damit, wie sie sagen “die dritten Orte Hamburgs erhalten bleiben” – also Orte der Begegnung und des Ausgleichs, außerhalb von Arbeit und Zuhause. Zwar bleibt auch diese Bar momentan geschlossen, Mittwoch bis Samstag findet aber ein Außer-Haus Weinverkauf statt.

BananaLeaf, München
BananaLeaf, München

BANANA LEAF, MÜNCHEN 

Ob Corona oder nicht: Daniela Weinhold und Nastasia Broda vom veganen BananaLeaf (ursprünglich Urban Pop up Food) aus München sind Gastro-Nomaden – immer auf der Reise und ohne feste Location. “2020 haben wir im Grunde genau das gemacht, was wir immer machen”, erklärt Daniela Weinhold. “Die Krise hat uns noch mutiger und kreativer werden lassen. So konnten wir Formate ins Leben rufen, die wir sonst vielleicht nie umgesetzt hätten.” In Zusammenarbeit mit Partnern veranstalteten die beiden mehrere Pop ups. Dazu gehörte zum Beispiel  ein Pop up Picknick im Englischen Garten, bei dem die Gäste ihre Boxen einfach vorbestellen, und sich anschließend ihren Picknickplatz um den Imbiss herum aufbauen konnten. Für private Corona konforme Events gab es zudem ein “Rundum-Sorglos-Paket” der Picknick Boxen. Seit dem Winter werden monatlich vegane Brunch Boxen zur Abholung angeboten.

Vom 15. bis 17. März überträgt die INTERNORGA sämtliche Eventformate mithilfe von Fernsehtechnik und der eigens hierfür lancierten Plattform IDX_FS live ins Internet. Unterstützt wird der Wettbewerb auch in diesem Jahr von den Unternehmen Coca Cola European Partners, Melitta Professional und ETL ADHOGA.

Das Finale steht allen Interessent*innen offen, für den Zugang bedarf es dabei einer einmaligen Registrierung über diesen Link.

Schlagworte

fizzz 04/2024

Themen der Ausgabe

Juliane Winkler, Berlin

Juliane Winkler, die Restaurantleiterin des „Nobelhart & Schmutzig“ in Berlin liebt ihren Beruf. Und setzt sich mit
#proudtokellner dafür ein, dass er mehr Wertschätzung erhält.

Aperitivo-Konzepte

Die Aperitif-Kultur ist auf dem Vormarsch – wir zeigen brandaktuelle Gastro-Beispiele.

Le Big TamTam

Der neue Hamburger Food-Markt setzt Maßstäbe − auch bei der Zusammenarbeit der Betreiber.