Der Wert im August (-5,7 Prozent) ist der beste in einer monatlichen Dehoga-Umfrage seit Beginn der Pandemie im März 2020. (Foto: loki_ast - Adobe.Stock.com)
Der Wert im August (-5,7 Prozent) ist der beste in einer monatlichen Dehoga-Umfrage seit Beginn der Pandemie im März 2020. (Foto: loki_ast - Adobe.Stock.com)

Dehoga-Umfrage: Gastgewerbe zeigt sich zuversichtlich

Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) lagen die Umsätze im August 5,7 Prozent unter den Werten des Vorkrisenmonats 2019. „Das ist der beste Wert, der in einer monatlichen Dehoga-Umfrage seit Beginn der Pandemie im März 2020 festgestellt wurde“, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Die Einbußen haben sich in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt. Im Gastgewerbe wächst die Zuversicht.“ Grund für die positive Entwicklung seien die Lockerungen sowie die gestiegene touristische Nachfrage.

Zahl der Betriebe mit Existenzangst hat sich fast halbiert

Vor allem die Rückmeldungen von Betrieben, die vorwiegend touristische Umsätze generieren, machen laut Zöllick Mut. Diese hätten für den August erstmals wieder ein Umsatzplus (+3,0 Prozent) vermeldet. Corona habe den Trend zu Heimaturlaub und regionalem Tourismus nochmals verstärkt. Auch der Inlandstourismus in den Städten sei mittlerweile wieder angelaufen, auch wenn weiterhin internationale Touristen fehlten. Weiterhin angespannt sei dagegen die Lage der nicht-touristisch geprägten Betriebe. Hier belaufe sich das Umsatzminus auf 10,0 Prozent. „Große Veranstaltungen, Messen und Kongresse finden erst seit kurzem wieder statt“, sagt Zöllick. „Business- und Tagungshotels, Eventcaterer sowie Clubs und Diskotheken beklagen weiterhin erhebliche Umsatzeinbußen.“

Die Zahl der Betriebe mit Existenzangst habe sich nun fast halbiert. Während vor einem Jahr noch 61,1 Prozent der Unternehmen um ihre Existenz bangten, sind es jetzt noch 32,9 Prozent. Besonders besorgt zeigten sich mit 39,2 Prozent die Pachtbetriebe.

3G-Regel findet mehrheitlich Zustimmung

Die seit August greifende 3G-Regel finde mit 58,5 Prozent mehrheitlich Zustimmung. In 60,4 Prozent der Betriebe verlaufe deren Umsetzung in der Praxis problemlos. 39,4 Prozent berichten hingegen von Schwierigkeiten und kritisieren etwa den bürokratischen Aufwand für Kontrollen bei gleichzeitigem Personalmangel, Diskussionen mit Gästen und fehlenden Testkapazitäten. 16,5 Prozent bieten deshalb selbst kostenfreie Tests an, 27,0 Prozent kostenpflichtige.

Geteilt ist das Echo zur Einführung der Kostenpflicht von Tests. 48,2 Prozent finden das gut, dass ab 11. Oktober Corona-Tests kostenpflichtig werden sollen, 42,4 Prozent schlecht.

Die Mehrheit der Betriebe will die 2G-Reglung derzeit nicht einführen. Von einer freiwilligen Einführung der 2G-Regel im Rahmen des Hausrechts planen 21,4 Prozent der Betriebe Gebrauch zu machen. 78,6 werden die 2G-Regelung derzeit noch nicht umsetzen. Sollten mit Einführung der 2G-Regel wie in Hamburg allerdings Auflagen, wie zum Beispiel das Abstandsgebot, wegfallen, wäre jeder dritte Betrieb (32,8 Prozent) bereit, die 2G-Regelung einzuführen, 49,4 Prozent würden das noch nicht tun, 17,8 Prozent zeigen sich unentschlossen.

An der Umfrage des Dehoga Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage beteiligten sich in der Zeit vom 31. August bis 5. September 5.600 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland. //chs

Schlagworte

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.