Dr. Karl Tack, VDM-Vorsitzender, wehrt sich in einem Schreiben an verschiedene Minister gegen negative Äußerungen seitens der Bundesregierung zum Naturprodukt Mineralwasser. (Foto: VDM)
Dr. Karl Tack, VDM-Vorsitzender, wehrt sich in einem Schreiben an verschiedene Minister gegen negative Äußerungen seitens der Bundesregierung zum Naturprodukt Mineralwasser. (Foto: VDM)

Regierung greift erneut Mineralwasser an

Der Verband Deutscher Mineralbrunnen wehrt sich gegen negative Äußerungen zum Naturprodukt Mineralwasser, die auf der offiziellen Facebook-Seite der Bundesregierung veröffentlicht wurden.

Wie der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) mitteilt, habe das Bundespresseamt kürzlich einen Post mit einseitig negativen Aussagen zum Naturprodukt Mineralwasser auf der offiziellen Facebook-Seite der Bundesregierung abgesetzt. Der VDM brachte seinen Unmut daraufhin in einem Schreiben an Kanzleramtsminister Helge Braun sowie an vier weitere Bundesministerinnen und Bundesminister zum Ausdruck.

VDM-Vorsitzender Dr. Karl Tack: „Es ist nicht Aufgabe des Bundespresseamtes, mit einseitiger Werbung für Leitungswasser in den Markt einzugreifen und hierzu in geradezu aktivistischer Manier eine öffentliche Debatte zu führen. Gegen solche staatlichen Eingriffe und eine Bevormundung des Verbrauchers sprechen wir uns jedenfalls noch einmal entschieden aus und sehen uns gezwungen, unsere Kritik auch öffentlich zu machen.“ Weiterhin unterstreicht Tack seine Kritik mit folgenden Worten: „Anstatt in Zeiten der Coronakrise alles dafür zu tun, um hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland gerade in den besonders betroffenen Branchen der Getränkewirtschaft und des Gastgewerbes zu sichern, bringt die Bundesregierung nun erneut die deutschen Mineralbrunnenbetriebe sowie alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Betriebe in Misskredit und nimmt damit eine existenzielle Gefährdung dieser Branchen und der betreffenden Arbeitsplätze in Kauf.“

Bereits im vergangenen Jahr hat sich der VDM in der Pflicht gesehen, sich gegen ungerechtfertigte Vorwürfe seitens der Bundesregierung zum Naturprodukt Mineralwasser zu äußern. Die Regierung behauptete, die Mineralbrunnen würden die Weltmeere mit Plastik vermüllen. Gemeinsam mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette hatte der VDM daraufhin eine gemeinsame Position unter dem Titel „Ja zum Naturprodukt Mineralwasser!“ herausgegeben (wir berichteten). Darin wurden alle politischen Akteure dazu aufgefordert, staatliche Eingriffe zu Lasten des Naturproduktes Mineralwasser zu unterlassen und die deutsche Getränkewirtschaft sowie das deutsche Gastgewerbe zu unterstützen, um existenziellen Schaden von den mittelständischen Unternehmen der betroffenen Branchen abzuwenden und zahlreiche Arbeitsplätze zu erhalten.

Die öffentliche Kritik des Verbandes hat ihre Wirkung offensichtlich nicht verfehlt: Der betreffende Post ist auf der offiziellen Facebook-Seite der Bundesregierung nicht mehr zu finden und wurde demnach gelöscht. // lg
 

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.