Balance und Bewusstlosigkeit
Die vergangenen Wochen schwankten zwischen Balance und Bewusstlosigkeit. Trotz zahlreicher Lockerungen der Coronabeschränkungen seitens der Bundes- und Landesregierungen ging es so manchem Bundesbürger offensichtlich nicht schnell genug mit der Entfesselung.
Mancher Protest war durchaus berechtigt: Wenn Verbote oder Beschränkungen unverhältnismäßig oder nicht mehr nachvollziehbar gewesen sind, Grundrechte verletzte. Davon gab es zahlreiche Beispiele, auf die jetzt einzugehen abendfüllend wäre. Dennoch wäre es vermessen, das Virus in seiner Wirkung zu verharmlosen. Fakt ist: Die Pandemie ist nach wie vor gegenwärtig. Wer es nicht glaubt, sollte sich die von den Zahlen wachsenden Todesstatistiken von Ländern wie den USA (101.474 Tote), Großbritannien (37.837 Tote), Italien (33.142), Spanien (27.119) oder Brasilien (26.745) anschauen. Das Covid-19-Virus kann nach wie vor lebenszerstörend sein. Auch wenn auf sogenannten Querdenker-Demos alubehelmte Personen oder Verschwörungstheoretiker gerne etwas anderes in die Welt posaunen. Oder sogenannte Virologen, Lungenfachärzte oder Rechtsmediziner plötzlich zu Coronaexperten mutieren, obwohl sie erstmals seit März von Covid-19 gehört haben.
Die Kakophonie der Besserwisser ist unerträglich. Sie hilft keinem weiter. Es gilt, Maß und Mitte beim Umgang mit Corona zu halten. Und zwar solange, solange es keinen Impfstoff gibt. Sinkende Reproduktionszahlen bedeuten nicht das Aus von Covid-19. Sollte im nächsten Winter eine zweite Coronawelle kommen, hätten die Folgen eines weiteren Shutdowns womöglich biblische Ausmaße. Soweit darf es nicht noch einmal kommen. Nasen- und Mundschutz zu nutzen und den Mindestabstand einzuhalten, sind das Gebot der Stunde.
Das Coronavirus zieht sich auch in dieser Ausgabe nach wie vor durch unsere Berichte und Marktreports. Außer in unserer lesenswerten Titelgeschichte, in der es um E-Mobilität geht. Und wie Händler davon profitieren können, wenn sie Regeln beachten.
Danke, dass Sie die GETRÄNKE ZEITUNG lesen!
Pierre Pfeiffer
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