Juniorchef Maximilian Krieger leitet die Bio-Brauerei in 8. Generation seit 2015. (Foto: Riedenburger)
Juniorchef Maximilian Krieger leitet die Bio-Brauerei in 8. Generation seit 2015. (Foto: Riedenburger)

Riedenburger feiert 25. Bio-Jubiläum

Ein außergewöhnliches Jubiläum feiert in diesem Jahr das Riedenburger Brauhaus aus Bayern: Vor 25 Jahren, am 1. April 1994, stellte die Brauerei ihre Produktion zu 100 Prozent auf Bio um und war somit die erste Brauerei Bayerns, die komplett nach ökologischen Richtlinien braute.

Die Gründe für die Bio-Umstellung waren für den Brauereiinhaber Michael Krieger vielfältig, allen voran habe jedoch immer der ökologische Grundgedanke gestanden. Krieger wollte wieder Bier brauen, so wie es seine Vorfahren gemacht hatten: ohne gezüchtete Getreidesorten, ohne Filtration und ohne Hopfenextrakt. „Der Schlüssel waren die ökologischen Rohstoffe“, sagt der Öko-Bräu heute.

Die Umstellung auf Bio hat Krieger schrittweise vorgenommen. 1989 entstand das neue Verwaltungsgebäude nach rein ökologischen Gesichtspunkten, danach wurde der Grundwasserbrunnen mit einem Quellwasserbrunnen ersetzt. 1992 kamen die ersten beiden Riedenburger Biere mit dem Bio-Etikett auf den Markt und seit April 1994 werden zu 100 Prozent Bio-Produkte verarbeitet.

„Bio“ war damals nicht angesagt

Michael Krieger ging das Bio-Wagnis ein – in einer Zeit, in der Bio einen niedrigen Stellenwert hatte. „Bio schmeckt nicht“ – so lautete die weitläufige Meinung. „Nach der Umstellung mussten wir gravierende Umsatzeinbußen verzeichnen. Doch Aufgeben war für uns nie eine Option.“ Mit ihren hohen Qualitätsansprüchen und einer großen Vielfalt an Bierspezialitäten habe das Brauhaus selbst eingefleischte Bio-Kritiker überzeugen können. Heute werden die Produkte nicht nur deutschlandweit, sondern auch in 17 Länder weltweit vertrieben.

Juniorchef Maximilian Krieger leitet die Bio-Brauerei in 8. Generation seit 2015. „Um zur besten Qualität zu kommen, sind Umwege notwendig“, ist der Diplom-Kaufmann und Braumeister überzeugt. Der Verzicht auf Extrakte und Filtration, der Fokus auf Getreidesorten mit hohem Eiweißgehalt und die Einhaltung ausreichender Reifezeiten sind für den Bio-Brauer unabdingbar, um aus einem Bier ein vollwertiges Lebensmittel zu machen.

Das Sortiment

Neben den Bierklassikern braut Maximilian Krieger fünf Urgetreidebiere. „Urgetreide ist besonders wertvoll und geschmacklich interessant“, ist er überzeugt. Selbst den gebrauten Bio-Limonaden liegt fermentiertes Dinkelmalz zugrunde. Sechs Craftbiere und regelmäßige Sondersude runden das Sortiment ab.

Durch die langjährige Zusammenarbeit mit regionalen Vertragsbauern, der Benediktinerabtei Plankstetten und dem Bioland-Verband will die Familienbrauerei sicherstellen, dass Kunden Produkte mit naturbelassenen Rohstoffen und gleichbleibend hoher Qualität erhalten.

Sowohl die Nachfrage als auch die Kundenzufriedenheit geben den Kriegers recht: Das Riedenburger Brauhaus verzeichnet eigenen Angaben zufolge seit fast 20 Jahren eine positive Geschäftsentwicklung.

Porträt des Brauhauses in „MEININGERS CRAFT“

In der kommenden Ausgabe des „MEININGER CRAFT“, das am 8. November erscheint, finden Sie ein mehrseitiges Porträt des Riedenburger Brauhauses.

Schlagworte

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.