Wilhelm Klinger Geschäftsführer Österreich Wein Marketing, Foto: Sascha Kreklau
Wilhelm Klinger Geschäftsführer Österreich Wein Marketing, Foto: Sascha Kreklau

Amazon: Gegner oder Partner?

Willi Klinger (ÖWM) stellte einer hochkarätigen Expertenrunde bei Meininger’s International Wine Conference die scherzhaft provokante Frage, ob Amazon das Böse sei. So prominent war Amazon in den Vorträgen der E-Commerce-Spezialisten Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Timm Jehne und Adrian Hotz vertreten. Die moralische Frage wurde vom Publikum mehrfach wieder aufgegriffen, doch so explizit wollte sich keiner der Experten auf sie einlassen. „Amazon ist sehr mächtig, und seine Dominanz wirkt bedrohlich“, erklärte Hotz, der zuvor erläutert hatte, dass Amazon mittlerweile weit mehr als eine Verkaufsplattform sei.

Auf die von Klinger vorgeschlagene Rolle wollte sich Rocco Bräuniger, Director Consumables Amazon EU, selbstverständlich nicht einlassen. Er stellte die Geschäftsmodelle und Innovationen von Amazon vor und ging auf den Weinverkauf bei Amazon ein. Der Bereich der Konsumgüter sei für das zukünftige Wachstum von Amazon von strategischer Bedeutung und soll perspektivisch die Hälfte des Umsatzes ausmachen.

Mittlerweile umfasst das Weinangebot auf Amazon 35.000 Positionen und zählt zu den stark wachsenden Segmenten. Deshalb wolle Amazon in das Weinsegment auch richtig investieren. Noch stehe man aber erst am Anfang. Datenanalysen sind aber bereits möglich und zeigen, dass gemischte Weinpakete sich sehr gut verkaufen. Bräuniger lud die anwesenden Produzenten zur Partnerschaft mit Amazon ein. Es gebe verschiedene Möglichkeiten, wie Amazon zum Motor des Geschäfts werden könne.