2019 brachte die WZG etwas weniger Wein in den LEH (Foto: WZG)
2019 brachte die WZG etwas weniger Wein in den LEH (Foto: WZG)

WZG mit kleiner Einbuße

Die Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) verzeichnete im Jahr 2019 einen Absatzrückgang von 2,5 Prozent auf 27,6 Mill. Liter. Auch der Umsatz ging auf 77,4 Mill. Euro (Vorjahr 80,7 Mill. €) zurück. 

Die Einbußen betreffen vor allem das WZG-Eigengeschäft. Der Umsatz mit dem Weinen der Primärgenossenschaften, die von der WZG im LEH vertrieben werden, entwickelte sich besser. Die Primärgenossenschaften stehen für 39,6 Prozent der Umsätze im Weinverkauf der WZG. Besonders stark ging der Absatz in klassischen LEH zurück (–4,2%), während im Discount ein Plus von 2,9 Prozent erzielt wurde.

Aufgrund einer nationalen Preiserhöhung rechnet die WZG auch für 2020 nicht mit höheren Absätzen. Dennoch setze man auf Wachstum – gerade für den Absatz außerhalb Württembergs. Im Eigengeschäft der WZG nimmt dieser Bereich mittlerweile 69 Prozent ein, im Vertrieb der Primärgenossenschaften ist dieser Anteil mit 34 Prozent nur halb so ausgeprägt.

Bei den Markenweinen verloren die Rebsortenweine und die »Edition Gourmet« 3 Prozent des Absatzes, »Süss & Fruchtig« legte 1 Prozent zu. 2020 zeichnet sich bei dieser Linie eine noch bessere Entwicklung ab. Wichtigstes Produkt bleibt mit einem Absatzanteil von 53 Prozent die Literflasche.

Mit 19,79 Mill. Liter fiel die Ernte 2019 für die WZG 17,6 Prozent kleiner als im Vorjahr aus. Sie war jedoch größer als der 10-Jahres-Schnitt von 18,5 Mill. Liter und als der WZG-Eigenabsatz. Deshalb stiegen die Bestände zum 31.12.2019 auf 33 Mill. Liter.

2019 betrug der Jahresüberschuss 248.000 Euro. Die ausgezahlten Traubengelder lagen mit 17,8 Mill. Euro wie geplant leicht unter dem Vorjahresniveau. Der final abgerechnete Jahrgang 2016 erbrachte ein um 1 Cent/Liter niedrigeres Traubengeld bei einer allerdings höheren Erntemenge. 

Die WZG spricht von einem unverändert herausfordernden Markt. Neben rückläufigen Käuferreichweiten und einem kritischeren Umgang mit Alkohol steht die internationale Konkurrenz, die auf den deutschen Markt drängt. Noch sei auch nicht abzuschätzen, wie die Corona-Krise die Weinbranche beeinflussen wird. Da das Geschäft der WZG im Wesentlichen mit dem LEH erfolgt, werden aber zumindest keine drastischen Einbußen erwartet. cg

Ausgabe 8/2024

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