Sie dienen nicht nur einer guten Sache, sondern machen auch optisch was: die neuen Pfandbecher für die Lokale auf der Reeperbahn. Foto: Astra
Sie dienen nicht nur einer guten Sache, sondern machen auch optisch was: die neuen Pfandbecher für die Lokale auf der Reeperbahn. Foto: Astra

Weniger Müll auf St. Pauli

Schluss mit den Müllbergen auf St. Pauli: Mit einer Gemeinschaftsinitiative geben jetzt die Astra St. Pauli Brauerei, die IG St. Pauli und die Klimapatenschaft den Startschuss für eine halbjährige Testphase mit künstlerisch gestalteten Mehrwegbechern rund um die Amüsiermeile.

Ab sofort schenken teilnehmende Gastronomien ihre Getränke für den Außenbereich in stabilen 0,4l-Mehrwegbechern aus Polypropylen aus, die hunderte Male gespült und wiederverwendet werden können. Ausgediente Becher werden zu 100 Prozent recycelt und in den Wertstoffzyklus zurückgeführt. Die Becher haben einen Pfandwert von 1 Euro und können in allen teilnehmenden Lokalitäten wieder zurückgegeben werden. Teilnehmende Gastro-Partner sind an einem gemeinsamen Aktions-Aufkleber und -Plakat erkennbar.

10 Cent pro ausgegebenem Pfandbecher gehen als Spende an ein Projekt, das gemeinsam mit den Machern von „Pfand gehört daneben“ ausgesucht wird, eine Aktion, die sich dafür einsetzt, dass Pfandflaschen nicht in Mülleimern landen, sondern daneben gestellt werden. Auf diese Weise soll Menschen geholfen werden, die ihren täglichen Lebensunterhalt mithilfe von Pfandgut meistern. Wichtige Ressourcen können so wieder dem Mehrwegsystem zugeführt werden. Die Pfandbecher sind nicht nur aus Umweltsicht ein gutes Ding, sie machen auch optisch was her: Die Motive zeigen Kiez-Größen wie Hans Albers, Domenica und Olivia Jones, gestaltet vom Hamburger Künstler Uli Pforr.

Seit Längerem schon wurde von der IG St. Pauli und der Klimapatenschaft an einer nachhaltigen Lösung für die Einweg-Problematik auf St. Pauli gearbeitet. Schließlich sammelt an den Wochenenden die Stadtreinigung Hamburg rund um die Reeperbahn viele Tonnen Müll ein. Einen entscheidenden Anteil an dieser großen Menge haben die Plastik-Wegwerfbecher, die die ansässigen Betriebe aufgrund des Glasflaschenverbotes im Außenbereich verwenden. Die Finanzierung des sechsmonatigen Testlaufs übernimmt die Astra St. Pauli Brauerei am Nobistor.

Schlagworte