Die Alphasäure, die im Lupulin der Dolden steckt, bestimmt die Bittere des späteren Bieres. Foto: Deutscher Brauer-Bund
Die Alphasäure, die im Lupulin der Dolden steckt, bestimmt die Bittere des späteren Bieres. Foto: Deutscher Brauer-Bund

Ernte deckt Bedarf

Nach ersten Schätzungen der Hopfenernte im November 2018 korrigierte der Deutsche Hopfenwirtschaftsverband seine Zahlen nach unten. Demnach wurden im Jahr 2018 weltweit eine Menge von 9.550 Tonnen Alphasäure* erzielt (Hochrechnungen waren von 10.700 Tonnen ausgegangen). Dem gegenüber stehe für das Braujahr 2019 ein Bedarf von schätzungsweise 9.200 Tonnen, so dass insgesamt die Versorgung gewährleistet sei. In den verschiedenen Sortengruppen sieht die Marktbilanz indes unterschiedlich aus. Während vor allem bei bestimmten US-amerikanischen Aromasorten schwer vermarktbare Überschüsse anfallen, ist die Versorgung mit Hochalphasorten aller Provenienzen nach Einschätzung des Verbandes gerade noch ausreichend bis knapp. Dies habe sich an den Spotpreisen gezeigt, die kurz nach Erntebeginn deutlich anzogen und über die Vermarktungsperiode auf hohem Niveau verblieben waren. So hätten die Notierungen für deutsche Aromasorten wie für die Sorten Perle und Hallertauer Tradition nach der Ernte ebenfalls deutlich angezogen und seien über die ganze Saison auf erhöhtem Preisniveau gehandelt worden. Bei den Feinaromasorten sei der Markt trotz der schwachen Ernte 2018 in den Anbaugebieten Tschechien und Polen ausreichend versorgt. Ebenso seien noch Bestände an Tettnanger Hopfen verfügbar.

Flächenprognose 2019

Der Verband geht davon aus, dass die Anbauflächen der Ernte 2019 im niedrigen einstelligen Prozentbereich weiter ansteigen werden, wobei hier mit sortenspezifischen Anpassungen zu rechnen ist. Während die Hochalphaflächen sowohl in den USA als auch in Deutschland einen weiteren Zuwachs erfahren werden, sei zu erwarten, dass die Flächen für US-amerikanische Sorten wie Cascade und Centennial bzw. deutsche Spezial-Aromasorten weiter reduziert werden. Voraussichtlich reichten diese Reduzierungen jedoch nicht aus, um die Preise in dieser Kategorie zu stabilisieren.

Für die Anbaugebiete Tschechien, Slowenien und Polen wird von einer geringfügigen Anbauflächenausweitung ausgegangen. Die Ernte 2019 sei in den Hauptanbaugebieten zu über 90% vorkontrahiert und lasse nur begrenzte Mengen an Spothopfen erwarten.

*Erntefrische Alphasäure abzüglich Verarbeitungsverluste und Abbau während der Lagerung