Die Warsteiner-Gruppe konzentriert sich auch  im neuen Jahr trotz Coronakrise weiter auf Produktinnovationen und ihre Internationalisierungsstrategie. (Foto: Warsteiner)
Die Warsteiner-Gruppe konzentriert sich auch im neuen Jahr trotz Coronakrise weiter auf Produktinnovationen und ihre Internationalisierungsstrategie. (Foto: Warsteiner)

Corona-Effekte belasten Warsteiner-Absatz

Wie die Warsteiner Brauerei meldet, haben sich die weltweiten Einschränkungen im Corona-Jahr und die damit verbundenen Schließungen der Gastronomie auch auf die Jahresbilanz des Unternehmens ausgewirkt.

Guter Start ins neue Jahr - bis Corona kam

Obwohl die ersten beiden Monate des Jahres eigenen Angaben zufolge "vielversprechend anliefen", hätten die weitreichenden Restriktionen im In- und Ausland zu einem Absatzrückgang von 16,2 Prozent geführt. Diese Entwicklung sei maßgeblich durch die Absagen von Großveranstaltungen wie der Fußball-Europameisterschaft und die Streichung von Festivals, Konzerten sowie Schützenfesten beeinflusst worden. Zudem sei Warsteiner als größte Premium-Pils-Exportmarke einer deutschen Privatbrauerei frühzeitig von den Lockdowns in wichtigen Exportmärkten wie Italien, Frankreich und Asien betroffen gewesen, bekundet die Brauerei. 

Im Inland beläuft sich der Absatzrückgang laut Warsteiner auf 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der größtenteils auf die Schließung der Gastronomie und die Absage von Veranstaltungen zurückzuführen sei. Davon betroffen sei aber auch das Warsteiner Premium Pilsener im Handel gewesen, für das Ende 2019 eine Preisanpassung eingeleitet worden sei.

Auslandsgeschäft verlief moderater

Im Auslandsgeschäft habe die Warsteiner Brauerei nach eigenen Angaben im Jahr 2020 mit einem Rückgang von 11,8 Prozent vergleichsweise besser abgeschnitten. Christian Gieselmann: „Wir haben mit 45 Prozent einen sehr großen Gastronomieanteil, der um über die Hälfte eingebrochen ist. Und trotzdem konnten wir dank unserer Kollegen sogar 50 Prozent mit dem Handelsgeschäft kompensieren. Das ist in einer schwierigen Situation eine herausragende Leistung.“ Anders als in Italien, Frankreich oder Asien sei die Absatzentwicklung in Russland, den baltischen Staaten, den Niederlanden und den USA positiv, so Gieselmann. In den USA habe der Rückgang in der Gastronomie durch zusätzliche Listungen in überregionalen Handelsketten vollständig kompensiert werden können. In den Niederlanden habe sich die Einführung des neuen Warsteiner Mehrwegkastens als Erfolg erwiesen. Zudem sei es laut Gieselmann dort gelungen, den Marktanteil von Warsteiner auch im Bereich der alkoholfreien Biere deutlich zu steigern. „An diesen Erfolgen zeigt sich die internationale Strahlkraft der Marke Warsteiner. Unser strategisches Ziel, Warsteiner zu einer echten globalen Marke auszubauen, werden wir weiter konsequent verfolgen“, so Gieselmann.

2021 wird nach erneutem Lockdown zum Kraftakt

Nach dem erneut verlängerten Lockdown werde laut Gieselmann auch 2021 für die gesamte Branche ein Kraftakt. „Wir wissen, wie schwer es insbesondere unsere Partner im Gastronomie-, Schausteller- und Veranstaltungsgewerbe sowie im Getränkefachgroßhandel getroffen hat. Bis sich die Situation normalisiert und unsere Branche wieder die gewohnten Volumina erreicht, wird es noch dauern“, sagt Christian Gieselmann. „Wir nutzen diese Zeit, um unsere erfolgreichen Produktinnovationen weiter zu stärken und die Internationalisierungsstrategie voranzutreiben.“ Dazu zählten laut Brauerei die internationale Markteinführung von Warsteiner Brewers Gold sowie weitere Neuprodukte im Wachstumssegment der alkoholfreien Biere, insbesondere das Warsteiner 0,0% im Inland. Ab dem zweiten Quartal erwarte man zudem positive Effekte durch verbesserte Bedingungen für die Gastronomie und Veranstaltungen – wenn auch mit angepassten Zuschauer-Konzepten – wie die Fußball-EM oder die Festivals Rock am Ring/Rock im Park, bei denen die Marke als Hauptsponsor auftrete.

Gieselmann: „Dieses Jahr ist für die gesamte Branche sehr schwer einschätzbar, aber wir blicken jetzt zuversichtlich nach vorn. Warsteiner ist für die vielfältigen Herausforderungen von 2021 gut aufgestellt.“ //pip

GZ 07/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Markt-Macher Tilman Ludwig-Munzig

Mit der Bierkiste wagt Tilmans Biere, mit Gründer und Braumeister Tilman Ludwig-Munzig, den für München untypischen Mix aus Getränkemarkt, Kiosk und Kneipe. Aus der Idee vom bezahlbaren Bier mit Freunden haben Ludwig-Munzig und sein Team ein Erfolgskonzept gemacht.

Gastkommentar: Uwe H.F. Hölzer

Uwe H.F. Hölzer, Co-Founder und CEO der Magaloop GmbH, sieht den unabhängigen Handel stärker denn je. Kioske, die den Generationenwechsel geschafft sowie risikofreudiger und innovativer agieren, seien am erfolgreichsten. Spätestens seit Corona und der Schließung der Gastronomie haben nahezu alle FMCG-Hersteller den Impulshandel Absatzkanal (wieder-) entdeckt, sagt Hölzer.

Aktuelles Interview: Anne Mantel, Danone Deutschland

Anne Mantel ist Head of Away From Home (AFH) bei Danone Deutschland. Vor drei Monaten nahm das Unternehmen die Akquise von Imbissen, Kiosken in die eigene Hand. Im Interview mit der GZ berichtet Mantel, wie Danones AFH-Start gelang und welche Ziele sich das Unternehmen gesetzt hat.