Die zwei Stufen der neuen VDP-Sekt-Klassifikation sind mit hohen Anforderungen verbunden (Grafik: VDP)
Die zwei Stufen der neuen VDP-Sekt-Klassifikation sind mit hohen Anforderungen verbunden (Grafik: VDP)

Neue VDP-Sekt-Klassifikation

Der Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) hat sein neues Sekt-Siegel vorgestellt. »Es ermöglicht, dass die Qualität und der Stellenwert der Sekte im VDP klar erkennbar sind. Nur Sekte, die die strengen Qualitätskriterien und Prüfungen durchlaufen, ähnlich der strikten Regularien der Champagne, dürfen mit dem VDP.Sektsiegel ausgezeichnet werden. Parallel wird es vorerst auch weiterhin Sekte mit dem VDP.Adler, ohne aber das neue Siegel, geben«, meldet der Verband.

Es gibt zwei Stufen: »VDP.Sekt« und »VDP.Sekt.Prestige« (ähnlich dem Großen Gewächs mit Markenschutz). Obligatorisch ist für beide die traditionelle Flaschengärung. Sekte ohne Jahrgangsangabe müssen 15 Monate auf der Hefe reifen, mit Jahrgangsangabe 24 Monate, die Prestige-Kategorie erfordert 36 Monate Hefelager. Die Trauben dürfen nur aus »dafür geeigneten, gutseigenen Weinbergen stammen«, ein Zukauf von Trauben ist ausgeschlossen. Gelesen wird per Hand. Als Rebsorten sind Riesling und die Burgundersorten zulässig, ergänzt um »regionale Klassiker«, auch Rebsorten- und Lagencuvées sind möglich. Die Orts- und Lagenangabe (letztere nur in der Prestige-Stufe) auf dem Etikett ist freiwillig.

»Uns geht es darum mit dem Sektsiegel Leuchtturmsekte auszuzeichnen, die zu den großen Schaumweinen der Welt zählen«, hält VDP-Präsident Steffen Christmann fest. Die ersten Sekte werden in den kommenden Wochen und Monaten das Licht des Marktes erblicken. Geplant ist zudem eine Masterclass bei der VDP-Weinbörse in Mainz am 4. und 5. Juli, um die neuen Kategorien vorzustellen.

Damit wird es in naher Zukunft gleich zwei Labels für hochwertigen deutschen Sekt am Markt geben. Das Signet des Verbandes traditioneller Sektmacher wurde erst kürzlich vorgestellt. Die konkreten Details zur Ausgestaltung des – ebenfalls zweistufigen – Systems sind noch in Arbeit, geplant sei, diese im Laufe des Frühjahres bekannt zu geben, wie Verbands-Präsident Volker Raumland mitteilt. Beide Siegel würden in ihrem Qualitätsanspruch einander ähneln. Raumlands Weingut ist eines von zwei, die in beiden Verbänden Mitglied sind. In fünf Wochen etwa wird er seinen Sekt auf den Markt bringen, den dann beide Siegel zieren. aw

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Ausgabe 8/2024

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