Laut VDGE konnten die Mitgliedsunternehmen ihren Umsatz von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 187,1 Millionen Euro bzw. 18 Prozent steigern. (Foto: VDGE)
Laut VDGE konnten die Mitgliedsunternehmen ihren Umsatz von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 187,1 Millionen Euro bzw. 18 Prozent steigern. (Foto: VDGE)

VDGE: Umsatz im ersten Halbjahr 2020 hoch wie nie zuvor

Die Umsatzzahlen, die unter den 26 operativ tätigen Mitgliedern des Verbands des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE) erhoben werden, liegen nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2020 so hoch wie nie zuvor. Laut Verband konnten die Mitgliedsunternehmen ihren Umsatz von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 187,1 Millionen Euro bzw. 18 Prozent steigern. 

Diese Entwicklung spiegle auch die statistische Umfeld-Betrachtung wider: Während IRI für die Getränkefachmärkte im ersten Halbjahr (bis 28. Juni) eine Umsatzsteigerung von 12,3 Prozent feststelle, würden die Ergebnisse des Haushaltspanels der GfK gar noch positiver ausfallen. Demnach liegen die filialisierten Getränkefachmärkte bei einem Plus von 27,3 Prozent im Kaltgetränke-Segment. Auch die nicht filialisierten Getränkefachmärkte hätten seit langem wieder zulegen können: Die GfK vermeldet ein Plus von 9,5 Prozent  (GAM gesamt: + 19,3 Prozent).  

Corona, gutes Wetter und Trend zu Nachhaltigkeit befeuern Umsatz

Ein Grund für die hohen Zuwächse seien die guten Witterungsbedingungen seit dem Frühjahr gewesen. Auch die zunehmende Nachfrage nach ökologisch vorteilhaftem Glasgebinde verschaffe laut GfK-Experten ein Umsatzwachstum. Der größte Treiber des Getränkefachmarkt-Boom sei jedoch die Corona-Pandemie, die laut GfK zum steigenden Heimkonsum in fast allen Kanälen beigetragen habe. Darüber hinaus hätten die Fachmärkte davon profitiert, dass sie weniger überfüllt waren als LEH und Discounter. Hinzu komme sicherlich der positive Gesamteindruck der modernen Märkte. 

Diese Ausgangslage wolle der VDGE nun nutzen, um die positive Grundhaltung der Kunden im Zuge einer nationalen Imagekampagne „Pro Getränkefachmarkt“ auch über die Pandemie hinaus zu tragen.

Insgesamt gelte: Selten sei Verbandsarbeit so wichtig wie in diesen Zeiten – das habe die Coronakrise eindrucksvoll bewiesen. Insbesondere zu Beginn der Pandemie hätten die Branchenverbände durch gemeinsame Lobbyarbeit, gegenseitigen Austausch und einen raschen Informationsfluss dazu beitragen können, Unsicherheiten und Fragen seitens der Mitgliedsunternehmen frühzeitig auszuräumen. Ein besonderer Dank gelte daher auch dem Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. (BV GFGH), der den VDGE diesbezüglich in allen Bereichen maßgeblich unterstützt habe. Auch die VDGE-Förderpartner hätten durch die wirtschaftliche Stärkung des Verbandes einen wichtigen Beitrag zu dessen beachtlicher Entwicklung beigetragen. // ch
 

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.