Quadratur des Kreises

Mit dem Jahrgang 2020 wird erstmals die Wachau DAC auf den Etiketten zu lesen sein. Mit der Einbindung der Wachau steht die Umstellung des Weinbezeichnungsrechts in Österreich vor dem Abschluss. Ein Meilenstein, der viele Anläufe benötigte. 

»Mehr Transparenz, mehr Klarheit und das absolute Bekenntnis zur Herkunft, das sind die wichtigsten Vorteile des neuen DAC-Systems in der Wachau. Es wird für Konsumentinnen und Konsumenten ein wichtiger Wegweiser sein – zusätzlich zu den etablierten Vinea Wachau-Marken Steinfeder, Federspiel und Smaragd«, heißt es in der Pressemitteilung des Regionalen Weinkomitees Wachau. »Wachau DAC ermöglicht uns, die Buntheit der Wachau auf vielfältige Weise zu stärken und klar zu kommunizieren«, sagt DI Anton Bodenstein, Vorsitzender des Regionalen Weinkomitees Wachau.

Die Herkunftspyramide Wachau gliedert sich in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine (Lagenweine). Handlese ist für alle Weine verpflichtend. 

Gebietsweine können aus 17 »gebietstypischen« Rebsorten gekeltert werden. Auch betreffend Stilistik sind die Betriebe beim Gebietswein freier, so ist zum Beispiel die Verwendung von neuen Barriquefässern für den Ausbau erlaubt.

Ortsweine werden aus Trauben eines einzelnen Ortes gekeltert und haben keinen spürbaren Holzeinfluss. 22 Ortsnamen sind erlaubt, der entsprechende wird am Etikett vermerkt. Zugelassene Rebsorten sind Grüner Veltliner, Riesling, Weißer Burgunder, Grauer Burgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc und Traminer, also ausschließlich Weißwein.

Riedenweine werden ausschließlich aus den Wachauer Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling gekeltert. Weder spürbarer Holzeinfluss noch Anreicherung sind erlaubt. In der Wachau sind insgesamt 157 Rieden definiert. Betriebliche Marken oder Phantasiemarken dürfen bei Riedenweinen nicht verwendet werden.

Die Marken der Vinea Wachau (Steinfeder, Federspiel und Smaragd) bleiben als »Wegweiser durch die Weinstilistik« erhalten, wie das IK Wachau erläutert: »Sie geben Information über den Lesezeitpunkt und damit über den Charakter der Weine. DAC ist ein Wegweiser durch die Herkunftsregion.« 

Von der neuen DAC-Pyramide verspricht sich die Wachau auch eine Stärkung der Orte als Marken. »Hier knüpft die Wachau an ihre Wurzeln an: Bis in die 60er-Jahre waren Begriffe wie ›Spitzer‹ oder ›Loibner‹ üblich für Weine aus diesen Ortschaften.« 

Für Wachau DAC müssen die Trauben im Weinbaugebiet Wachau wachsen und verarbeitet werden. Einzige Ausnahme: Die Verarbeitung der Trauben aus der Wachau ist in den angrenzenden Weinbaugebieten Kremstal und Traisental unter genau definierten Auflagen erlaubt. 

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.