Vom Sudhaus aufs Feld: Brauer-Azubis packen auf der "Busch-Plantage" in der Hallertau als Helfer an. Foto: Heinz Hoffmann
Vom Sudhaus aufs Feld: Brauer-Azubis packen auf der "Busch-Plantage" in der Hallertau als Helfer an. Foto: Heinz Hoffmann

Gut geleitet

Die Schließung der Landesgrenzen im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus hat auch die Hopfenbauern in der Hallertau schwer getroffen. Um auf dem Versuchs-Hopfengut von ABInbev die fehlenden Erntehelfer aus Osteuropa zu ersetzen, wurden Brauer-Azubis von Spaten-Franziskaner und Löwenbräu freigestellt. Auf der sogenannten „Busch-Farm“ galt es, die Triebe der jungen Hopfenpflanzen an Drähte „anzuleiten“, also zu befestigen. Immerhin wachsen die Pflanzen in der Hoch-Vegetationsphase 25 bis 30 Zentimeter am Tag, das Zeitfenster für diese wichtige Arbeit ist also sehr klein. Harald Stückle, Dipl. Brauingenieur und Geschäftsführer der Spaten-Franziskaner-Bräu, hatte gemeinsam mit Willi Buholzer, zuständig für den globalen Hopfeneinkauf von ABInbev, die Idee, Azubis der Brauereien als Helfer einzusetzen. Unter dem Motto: „Rettet das Bier“ wurde die Aktion gestartet. Stückle: „Wir setzen auf unsere Azubis und haben alle freigestellt, um einen wichtigen Beitrag für die Solidargemeinschaft zu leisten“.  Seit Ende April sind 18 Azubis von Spaten-Franziskaner und Löwenbräu auf der Busch-Farm dabei das „Bier zu retten“.

Die US-Brauerei Anheuser-Busch (Budweiser) hatte 1988 in Wolnzach-Hüll in der Hallertau eine 32 Hektar große Hopfenplantage gekauft, die eng mit dem Hopfenforschungszentrum Hüll verbunden ist. Nach der Übernahme durch die InBev-Gruppe 2008 ist die Busch-Farm heute ein Teil des weltweit größten Braukonzerns Anheuser-Busch InBev. Auf der Plantage werden vier Hopfen-Hauptsorten und zusätzlich noch 30 Versuchssorten angebaut. ABInbev braut nach eigenen Angaben 30 % des Bier-Ausstoßes weltweit und benötigt dazu 25 % der Welternte an Hopfen. Davon kommt die Hälfte aus der Hallertau.

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