Der Chiaretto legt kräftig zu, obwohl es im Rosé-Umfeld starke Konkurrenz gibt
Der Chiaretto legt kräftig zu, obwohl es im Rosé-Umfeld starke Konkurrenz gibt

Chiaretto im Aufwind

Nicht alle Weinabsätze krachen in der Corona-Krise ein, und nicht jeder fordert Notstandsmaßnahmen wie Grünlese und Destillation. Die Abfüllung des Chiaretto di Bardolino legte im ersten Quartal 2020 um 21,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode zu. Der rote Bardolino zeigte immerhin ein Plus von 2,6 Prozent. Insgesamt kann sich die DOC über einen Wachstum von 9,7 Prozent freuen.

»Im Lebensmittelhandel ist die Nachfrage nach zugänglichen und alltagstauglichen Weinen, die eine präzise Identität und eine sehr zuverlässige Qualität aufweisen, gestiegen. Wir haben Chiaretto und Bardolino in diese Richtung gepusht und ernten selbst in dieser heiklen Situation die Früchte dieser Arbeit«, kommentiert der Präsident des Konsortiums Franco Cristoforetti die guten Zahlen. 

In den ersten drei Monaten des Jahres wurden bereits 2,6 Mill. Flaschen Chiaretto abgesetzt, ein halbe Million mehr als von Januar bis März 2019. Bardolino kommt auf einen Verkauf von 3,6 Mill. Flaschen.

»Es ist zwar verfrüht, Einschätzungen über Entwicklung des Szenariums abzugeben, aber wir teilen nicht die pessimistischen Visionen, die eine sofortige Anwendung von Notstandsmaßnahmen für den Weinsektor fordern. Uns besorgt vielmehr die Aussicht auf einen kompletten Einsturz des Tourismus am Gardasee, der sich vor allem auf die kleinen lokalen Betriebe auswirken würde. Ihre Einkünfte basieren zum großen Teil auf dem Ab-Hof-Verkauf und auf dem Absatz in hiesigen Bars und Restaurants. Wirklich notwendig ist deshalb die Liquidität innerhalb der Produktionskette zu gewährleisten, denn die jetzt anfallenden Arbeiten im Weinberg erfordern hohe Ausgaben«, führt Cristoforetti aus. Das Konsortium erwarte an dieser Front ein schnelles und wirksames Vorgehen von der Regierung, der öffentlichen Verwaltung und dem Banksystem. vc
 

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Ausgabe 8/2024

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