Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe, zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Jahr 2019. (Foto: Bitburger Braugruppe)
Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe, zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Jahr 2019. (Foto: Bitburger Braugruppe)

„Sind in der Summe zufrieden“

Die Bitburger Braugruppe ist angesichts der allgemeinen Rückgänge im Biermarkt mit ihrem stabilen Umsatzergebnis „in der Summe zufrieden“. So habe man in einem für die Bierbranche sehr herausfordernden Jahr ein Umsatzminus von 0,7 Prozent auf 792 Millionen Euro (2018: 797 Mio. Euro) zu verzeichnen. Auch das Absatzminus von 1,1 Prozent sei moderat ausgefallen, sagt Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe.

Die Marken und Produkte im Einzelnen

Neben einem erneut zweistelligen Umsatzzuwachs von 10,6 Prozent der gemeinsam mit der Benediktiner Weissbräu GmbH vertriebenen Weißbiermarke Benediktiner hätten sich vor allem die Neuheiten der Braugruppe wie Benediktiner Hell, Köstritzer Kirsche oder Bitburger Winterbock teils deutlich über den Erwartungen entwickelt. Auch das 2018 eingeführte Kellerbier habe ein Umsatzplus von über 5 Prozent erzielt, sagte Dahm, ohne Absatzzahlen zu nennen.

König Pilsener habe sich 2019 stabil gezeigt, das Rotbier, das laut Dahm „bei der Verjüngung der Zielgruppe" geholfen habe, startete vor allem im Kerngebiet der Marke vielversprechend. Auch die Marke Köstritzer habe lediglich einen minimalen Rückgang zu verzeichnen. Vor allem Köstritzer Kirsche habe sich erfolgreich im Markt etabliert. Wernesgrüner, in den vergangenen beiden Jahren aufgrund von zwei Preiserhöhungen hintereinander mit deutlichen Verlusten, habe die Rückgänge stoppen können: Man verlor hier nur noch 0,1 Prozent Marktanteil (Umsatz). Bitburger arbeite an weiteren neuen Produkten. Für dieses Jahr ist Dahm optimistisch, was die Marke Wernesgrüner angeht. Bei der hessischen Regionalmarke Licher spürt die Braugruppe den „extrem hart umkämpften Markt“: „Mit Licher konnten wir unsere Ziele im letzten Jahr nicht ganz erreichen“, sagte Dahm. „Wir sind aber guter Dinge, dass wir in diesem Jahr besser vorankommen werden.“ Erfreulich hingegen sei die neu zur Braugruppe gehörende Regionalmarke Hessenquell, die eine sehr gute Einführung gehabt habe. Hier lag man 2019 leicht über dem Ziel.

„Wettbewerb im Alkoholfrei-Markt wird deutlich schärfer“

Die Hauptmarke, Bitburger Premium Pils, konnte in ihren Fokusmärkten ihre Umsatzanteile von 8,2 Prozent stabil halten, leichte Rückgänge habe es im Discount-Geschäft gegeben. In der Gastronomie bleibe Bitburger Pils die führende Fassbiermarke.

Die alkoholfreie Range Bitburger 0,0% legte mit einem Umsatzplus von knapp 2 Prozent weiter zu, führte Dahm weiter aus. „Hier macht sich allerdings auch bemerkbar, dass unser erfolgreiches Konzept vom Markt aufgegriffen wurde und sich der Wettbewerb entsprechend deutlich verschärft hat“, sagte der Sprecher der Geschäftsführung. Mit einem Anteil von 54,3 Prozent bleibe die Bitburger-Range aber im 0,0%-Markt klarer Umsatzmarktführer.

„Wir glauben an die Kategorie Bier“

Axel Dahm ist fest vom Potenzial der Produktgruppe Bier überzeugt: „Wir glauben an die Kategorie Bier, und gerade die sehr positive Entwicklung unserer Neuheiten quer durch alle unsere Marken zeigt, dass das Interesse an dem Segment seitens der Verbraucher unverändert hoch ist“, so Dahm. Um dieses stetig zu steigern, seien neben der Pflege des nach wie vor größten und wichtigsten Segments Pils eben auch Innovationen und Impulse für die Kategorie wichtig.

Derzeit teste die Bitburger Braugruppe in drei Bundesländern den neuen Apfel Cider, die in diesem Monat erfolgte Einführung von Bitburger Glutenfrei hätte bereits im Vorfeld für großes Interesse seitens der Verbraucher und des Handles gesorgt.

Ausblick auf 2020

Für 2020 zeigt sich Axel Dahm optimistisch: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr unsere Ziele, nämlich in unseren Fokusmärkten zu wachsen, erreichen werden.“ Auch für das 2019 gemischte Auslandsgeschäft erwartet Dahm eine positive Entwicklung, vor allem in den USA, dem derzeit größten Exportland für die Braugruppe. // ja

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.