Holger Eichele sieht in der erneut gestiegenen Zahl der Brauereien ein gutes Zeichen. (Foto: DBB / S. Höft)
Holger Eichele sieht in der erneut gestiegenen Zahl der Brauereien ein gutes Zeichen. (Foto: DBB / S. Höft)

„Positives Signal“

Laut den Zahlen des Deutschen Brauer-Bundes gab es Ende 2019 genau 1.548 Brauereien in Deutschland – Höchststand. Das sind sechs Braustätten mehr als noch 2018. Der Hauptgeschäftsführers des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, bewertet: „Es ist ein positives Signal, dass wie in den Vorjahren insgesamt mehr Neugründungen als Betriebsschließungen zu verzeichnen waren. Das zeigt, dass der Markt weiterhin Platz für Brauerinnen und Brauer bietet, die mit neuen Marken die Biervielfalt bereichern und die Verbraucher überzeugen können.“

44 Brauereien produzieren 73,9 Prozent der Gesamtjahreserzeugung

68,9 Prozent aller deutschen Brauereien weisen eine Gesamtjahreserzeugung von bis zu 3.000 Hektoliter auf. Nur 2,9 Prozent der insgesamt 1.548 Brauereien produzieren bis 1 Million Hektoliter pro Jahr und mehr. Diese insgesamt 44 Großbrauereien brauen drei Viertel (73,9 Prozent) des Gesamtjahreserzeugung an Bier in der BRD. Auf der anderen Seite produzieren 1.066 deutsche Braustätten (genau die 68,9 Prozent, die bis 3.000 Hektoliter pro Jahr herstellen) nur 0,6 Prozent der Gesamtjahreserzeugung in Deutschland.

In Bayern die meisten Brauereien

Bayern ist nach wie vor Spitzenreiter: Hier sind 647 Brauereien beheimatet, 210 sind es Ende 2019 in Baden-Württemberg, immerhin noch 162 Braustätten finden sich in NRW wieder. Am Ende der Skala liegt laut DBB, der die Zahlen vom Statistischen Bundesamt hat, Mecklenburg-Vorpommern mit 22 Brauereien.

Craftbier-Segment: „Nicht alle Hoffnungen erfüllt“

Das Gesamtjahr 2019 bezeichnet Holger Eichele als fordernd: „Das Jahr 2019 war in mehrfacher Hinsicht für unsere Branche fordernd: Die Brauereien mussten in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld bestehen. Die demografische Entwicklung, der steigende Kostendruck und der teilweise ruinöse Preiskampf des Handels setzen den Biermarkt unter Druck. Das bremst natürlich auch Gründer, die den Markt genau analysieren, bevor sie investieren.“ Zugleich beobachtet der Hauptgeschäftsführer im Segment der Craftbiere eine Konsolidierung – hier hätten sich nicht alle Hoffnungen erfüllt. // ja

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.