Der Lebensmittelverband Deutschland möchte die Entwicklung des Nutri-Score als freiwilliges Nährwertkennzeichnungsmodell konstruktiv begleiten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Berechnungsgrundlage des Systems sollte jedoch hinsichtlich tatsächlicher Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher sowie allgemeiner Ernährungsempfehlungen von Fachgesellschaften angepasst werden. Das sei eine notwendige Voraussetzung für das von Bundesministerin Julia Klöckner angestrebte Ziel, „die gesunde Wahl zur einfachen Wahl“ zu machen. Das gelte auch deshalb, weil die Nutri-Score-Bewertungsgrundlagen für die Verbraucher über das Etikett nicht nachvollziehbar seien, wie die repräsentative Verbraucherumfrage vom Institut für Demoskopie Allensbach deutlich gemacht habe.
Der Nutri-Score solle einen positiven Beitrag für die Übergewichtsprävention und -entwicklung leisten. Diesem Versprechen müsse das System gerecht werden, weshalb die aktuell bestehenden Widersprüche zum Wohle und Schutz von Kunden und Unternehmen aufgelöst werden müssten. Der Lebensmittelverband Deutschland habe deshalb mit Blick auf ernährungswissenschaftliche, rechtliche und gesundheitspolitische Aspekte notwendige Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Einführung des Nutri-Score in einem 10-Punkteplan formuliert:
1. Nutri-Score soll ein europäisches System werden
2. Nutri-Score muss rechtssicher sein
3. Nutri-Score muss marken- und kartellrechtlich geprüft werden
4. Gewährleistung der Freiwilligkeit
5. Auflösung der Widersprüche zu allgemeinen Ernährungsempfehlungen
6. Berücksichtigung der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie
7. Berücksichtigung der Verzehrmengen
8. Konsistenz mit europäischen Vorgaben schaffen
9. Überprüfung der Auswirkungen auf den Gesundheitsstatus der Bevölkerung
10. Verwendung anderer erweiterter Nährwertkennzeichnungsmodelle // GZ