Die Gewinner des erstmals verliehenen Badischen Architekturpreises wurden am 11. Oktober 2019 im Europäischen Forum am Rhein in Neuried bekannt gegeben. In der Kategorie Interoir Design wurde das Vinotorium der Oberkircher Winzer e.G. ausgezeichnet. Der vom Kollektiv Echomar in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Müller und Huber entworfene „Terroirraum“, der von der Winzergenossenschaft auch als „Kathedrale des Weins“ bezeichnet wird, liegt über acht Meter unter der Erde und bietet Platz für 72 Personen.
Das Ziel der Architekten war es, den Raum in Anlehnung an den Wein sinnlich erfahrbar zu machen. So ist beispielsweise auch die Form der Decke, die zunächst flach beginnt und in einem Kreuzgratgewölbe endet, mit den Stationen der Weine auf dem Weg zur vollendeten Reife zu vergleichen - nach und nach entfaltet sich die gesamte Komplexität. Die Deckenkonstruktion besteht aus 55 Eichenlamellen aus dem Schwarzwald, deren Geruch nach Holz, neben dem nach Erde und Wein, zu den ersten Sinneseindrücken beim Betreten des Raums gehört. Zwei weitere Besonderheiten sind die Lehmwände und das vier Meter hohe Bodenprofil, welches das Terroir widerspiegelt, auf dem die Weine wachsen.
Insgesamt gab es beim Badischen Architekturpreis 241 Einreichungen in sieben Kategorien. Eine Fachjury bewertete zunächst alle Einreichungen und erstellte eine Vorauswahl. In einer öffentlichen Online-Abstimmung wurde dann das Objekt mit den meisten Stimmen zum Sieger der jeweiligen Kategorie gekürt. In den Kategorien Nachwuchs-, Sonder- und Ehrenpreis entschied die Jury direkt über den Gewinner.
Weitere Informationen zum Vinotorium und zum Badischen Architekturpreis: www.oberkircher-winzer.de und www.badap.de