Foto: Ben Fuchs
Foto: Ben Fuchs

Felicitas Thens Guide für die Wiesn

Knuspriges Hendl, cremiger Obazda, süßer Kaiserschmarrn, ich gebe zu: Oktoberfest ist mein Ding – schon allein wegen des Essens. Aber das geht wohl nicht jedem so. Kaum eine Großveranstaltung hat so viele Fans, aber auch Kritiker wie die Wiesn. Dabei muss man es nur richtig machen ... Hier mein persönlicher Guide für eine vielleicht feuchte, aber vor allem fröhliche Wiesn:

Kommen Sie in Tracht! In Jeans und T-Shirt macht es keinen Sinn, auf der urigen Holzbank zu sitzen und zu warten, bis der hübsche Kellner das Brotzeitbrettl bringt.

Planen Sie genug Wiesn-Budget ein. Ein Tag auf dem Fest kostet wahnsinnig viel Geld, macht andererseits aber auch nur Freude, wenn man sich hier und dort etwas gönnen kann, anstatt den ganzen Tag an einer trockenen Brezel und einem Mineralwasser zu nuckeln.

Es ist aussichtslos, erst nachmittags zu kommen und zu denken, man könne in großer Runde gemütlich am Tisch sitzen. Meine Erfahrung besagt, es kann auch ohne Reservierung klappen. Dann aber am besten unter der Woche, möglichst früh und mit ein bisschen Geduld.

Der letzte Tipp: Es ist unsinnig, Kalorien zu zählen. Das einzig Gesunde auf der Theresienwiese ist wohl der Radi auf der Leberwurst. Aber die Sünden lohnen sich und Salat kann man ja daheim wieder essen ...

Wer trotzdem keine Lust hat, nach München zu reisen, kann sich das leckere und deftige Essen aber auch einfach zu Hause nachkochen.

Wiesn-Burger (Zutaten für 4 Burger)

50 g Butter (Zimmertemperatur), 200 g reifer Camembert (Zimmertemperatur), 1 kleine Zwiebel, 100 g Crème fraîche, Salz, schwarzer Pfeffer ( frisch gemahlen), Paprikapulver, Cayennepfeffer, gemahlener Kümmel, 2 EL Bier (zum Beispiel Hefeweizen), 8 Cornichons, 8 Radieschen, 4 EL neutrales Öl, 1 TL Zitronensaft (frisch gepresst), 500 g Rinderhack, 1 EL Butter, 4 Eier, 4 Laugenbrötchen, 2 Handvoll Feldsalat

Für den Obazda: Zwiebel sehr fein würfeln und zusammen mit Camembert, Butter, Crème fraîche, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Kümmel, Cayennepfeffer und Bier abschmecken.

Für das Topping: Gewürzgurken und die Radieschen in sehr feine Streifen schneiden und mit Salz, Pfeffer und 1 EL Öl sowie Zitronensaft würzen. Das Hack salzen und pfeffern, vier Patties daraus formen und in 3 EL Öl von beiden Seiten medium braten.

Butter in einer zweiten Pfanne erhitzen und die Eier zu Spiegeleiern braten, salzen und pfeffern. Die Laugenbrötchen halbieren, kurz in der Hackpfanne rösten. Dann mit Obazda bestreichen und mit Feldsalat, Fleisch, Topping und Spiegelei belegt servieren.

Ausgabe 03/2024

Erhältlich ab 8. März: MEININGERS WEINWELT Ausgabe 03/2024

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