Chianti-Konsortiumspräsident Giovanni Busi sieht den Absatzrückgang in Deutschland durch das geringere Wirtschaftswachstum begründet
Chianti-Konsortiumspräsident Giovanni Busi sieht den Absatzrückgang in Deutschland durch das geringere Wirtschaftswachstum begründet

Auch Chianti beschränkt den Ertrag

Der langen Reihe geschützter Herkünfte Italiens, die für die Ernte 2019 Ertragsbeschränkungen beschlossen haben, schließt sich nun auch die DOCG Chianti an. Sie ist die größte DOCG Italiens, die ausschließlich Rotwein gewidmet ist. 

Die Region Toskana gab dem Antrag des Konsortiums statt, die Erntemenge des Jahrgangs 2019 um 10 Prozent zu reduzieren. Es werden mit rund 750.000 Hektolitern schätzungsweise 100 Mill. Flaschen Chianti DOCG auf den Markt gelangen.  

Das Konsortium gab bekannt, dass die Maßnahme aufgrund eines Verkaufsrückgangs auf einigen Märkten beschlossen worden sei. Deutschland, der zweitwichtigste Exportmarkt nach den USA, habe im vergangenen Jahr 6-7 Prozent weniger Chianti eingeführt.  

»Der Rückgang ist auf die Verlangsamung der deutschen Wirtschaft zurückzuführen. Sie veranlasst die Verbraucher, sich an günstigeren Weinen zu orientieren. Wir haben die Mengenbeschränkung beschlossen, damit wir den der Verringerung auf den Exportmärkten geschuldeten Einfluss auf den Preis abmildern können und die gesamte Produktionskette, vom Winzer bis zum Abfüller, trotzdem eine angemessene Vergütung erhält«, erklärte Konsortiumspräsident Giovanni Busi. Er rechne mit einem qualitativ herausragenden Jahrgang 2019 für den Chianti. VC

Ausgabe 8/2024

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