In den Kellern soll Verbandspräsident Grandeau unsauber gearbeitet haben (Foto: Jacques Palut/Fotolia)
In den Kellern soll Verbandspräsident Grandeau unsauber gearbeitet haben (Foto: Jacques Palut/Fotolia)

Bordeaux-Verbandspräsident angeklagt

Hervé Grandeau muss sich vor Gericht verantworten. Dem Eigentümer von Maison Grandeau Lauduc SARL und Präsidenten der Fédération des Grands Vins de Bordeaux sowie seinem Bruder Régis werden Betrug, Fälschung und Korruption vorgeworfen. Die Ermittlungen beziehen sich auf 590.000 Liter Wein aus den Jahren 2010–2014 mit einem Wert von 1,37 Mill. Euro, wie Vitisphere berichtet.

Demnach fordert die Staatsanwältin ein hartes Urteil. Neben hohen Geldstrafen für die Unternehmen SCEA Vignobles Grandeau und SARL Maison Grandeau Lauduc will sie für die Brüder Grandeau als deren Geschäftsführer Haftstrafen von 3–6 Monaten. 

Zum Verhängnis scheint ihnen die Führung des Kellerbuchs zu werden. Hierin sollen Angaben zu Jahrgängen fehlen. Ebenso sei es zu irregulären Verschnitten, etwa von Bordeaux Supérieur und Vin de France, gekommen. Weiter werden den Brüdern falsche Auszeichnungen von Herkunftsbetrieben und die Anwendung unzulässiger Kellermethoden vorgeworfen.

Während Hervé Grandeau einräumte, Fehler gemacht zu haben, bestritt er betrügerische Absichten. Er erklärte, dass er so wie viele andere Winzer gehandelt habe. Dies entschuldige nicht die Fehler, solle aber verdeutlichen, dass er branchenüblichen Praktiken gefolgt sei. red 

Ausgabe 8/2024

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