Foodwatch fordert, dass die Ländervertreter die "verbraucherfreundliche" Ampel-Lebensmittelkennzeichnung gegenüber Frau Klöckner durchsetzen müssen. (Foto: Pixabay)
Foodwatch fordert, dass die Ländervertreter die "verbraucherfreundliche" Ampel-Lebensmittelkennzeichnung gegenüber Frau Klöckner durchsetzen müssen. (Foto: Pixabay)

Foodwatch fordert Nutri-Score-Ampel von Klöckner

Die Mehrheit der Bundesländer spreche sich für den Nutri-Score aus, sagt Foodwatch. Mit dieser Lebensmittelampel liege "ein bereits wissenschaftlich bewährtes und evaluiertes praxisgetestetes System" zur Nährwertkennzeichnung vor, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Erklärung der Länder-Verbraucherschutzministerkonferenz. Neun Bundesländer, darunter Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Hessen und Berlin, fordern darin die Nutri-Score-Ampel, "damit Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem Blick eine differenziertere Einkaufsentscheidung treffen können". Die Diskussion über ein weiteres, neues Modell zur Nähwertkennzeichnung, wie von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner vorgeschlagen, sei somit "unnötig und zeitverzögernd". Julia Klöckner hatte im Mai ein eigenes Modell zur Nährwertkennzeichnung vorgelegt, das das staatliche Max Rubner-Institut in ihrem Auftrag entwickelte hatte. Anders als beim Nutri-Score fehlt bei diesem "Waben"-Modell eine Einordnung in Ampelfarben. Anlässlich eines Runden Tisches zur Nährwertkennzeichnung, zu dem Julia Klöckner Vertreterinnen und Vertreter der Lebensmittelwirtschaft und der Bundesländer in ihr Ministerium eingeladen hatte, forderte foodwatch die Bundesländer auf, sich weiterhin für eine klar verständliche Lebensmittelampel einzusetzen.

Einheitliches Modell zur Nährwertkennzeichnung bis zum Jahresende 

Die Verbraucherschutzministerinnen und -minister der Bundesländer hatten sich auf ihrer Konferenz (VSMK) im Mai dafür ausgesprochen, dass der Bund bis zum Jahresende ein einheitliches Modell zur Nährwertkennzeichnung vorlegen solle. Neun Bundesländer sprachen sich darüber hinaus in einer sogenannten Protokollerklärung für den Nutri-Score aus: Berlin, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Bremen, Thüringen, Hessen, Brandenburg, Saarland und Sachsen-Anhalt forderten darin den Bund auf, "bei der weiteren Ausgestaltung einer leicht verständlichen, transparenten und mehrfarbigen Kennzeichnung auf der Vorderseite von Lebensmitteln in Deutschland das Nutri-Score-System zu Grunde zu legen". In einer weiteren Protokollerklärung übten die gleichen Bundesländer - außer das Saarland - zudem Kritik an dem von Julia Klöckner in Auftrag gegebenen Modell des Max Rubner-Instituts: Es erfülle nicht die "Anforderungen an eine vereinfachte und verbraucherverständliche Nährwertkennzeichnung" und biete "keine farbliche Orientierung". Das Fazit der Länder: "Durch eine Vielzahl an Informationen und Symbolen sind die Informationen nicht intuitiv und auf den ersten Blick erfass- und nachvollziehbar. Das Modell erfüllt nicht das Ziel einer einfachen, für die Verbraucherinnen und Verbraucher leicht verständlichen Kennzeichnung."
 

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.