"Craft schafft Individualität für Korn"

Katharina Schwarze, Marketingdirektorin bei Schwarze und Schlichte (Foto: S&S)Wie gut haben sich Ihre Kornmarken „Schwarze Frühstückskorn“, „Ganz Alter Schneider“ sowie „Friedrichs Fasskorn“ vom Absatz und Umsatz im Jahresvergleich 2018/2017 entwickelt?
Schwarze Frühstückskorn und Ganz Alter Schneider haben beide eine sehr treue Verwenderschaft. Beide Marken sind stabil in Absatz und Umsatz. Mit Friedrichs Fasskorn verzeichnen wir seit der Einführung 2017 ein gutes Wachstum. Wir bedienen hiermit den Markt der sogenannten „Craft-Spirituosen“, deren handwerklicher Charakter beispielsweise durch die Small-Batch-Herstellung untermauert wird. Wir stoßen so ganz beabsichtigt auf das Interesse eher jüngerer Zielgruppen, die
dieses Segment langsam für sich entdecken.

Welche strategische Rolle spielt „Friedrichs Fasskorn“ im Vergleich zu den traditionellen Korn-Marken aus Ihrem Hause?
Friedrichs Fasskorn verbindet mit seinem Craft-Charakter die qualitätsbewusste Tradition unseres Hauses sowie die jahrhundertelange Erfahrung im Brennen von Spirituosen mit der Gegenwart. Die Marke spricht eine Verwenderschaft von trendbewussten Kennern aber auch „Newcomern“ an, die neben hervorragender Qualität zudem Wert auf zeitgemäße, ansprechende Optik legen. Friedrichs Fasskorn macht sich gut im Barregal zuhause wie auch in der Backbar in der Gastronomie.

Wie etabliert ist „Friedrichs Fasskorn“ im Lebensmittelhandel sowie im Getränkeeinzelhandel seit seiner Einführung im vergangenen Jahr?
Die Marke befindet sich derzeit noch im nachhaltigen Aufbau, sie wurde 2017 gelauncht. Es ist uns gelungen, Friedrichs Fasskorn im hochwertigen Lebensmittelhandel und gezielt in der Gastronomie zu platzieren.

Wie hoch ist die Preispositionierung dieses Edel-Korns?
Die unverbindliche Preisempfehlung liegt im Premiumbreich bei 21,99 Euro.

Welche Zielgruppe spricht „Friedrichs Fasskorn“ an?
Wir wenden uns mit Friedrichs Fasskorn überwiegend an eine männliche Zielgruppe zwischen 30 und 55 Jahren, die sich selbst als Genießer sehen und traditionelle Werte zu schätzen wissen. Sie zeichnen sich aus durch Interesse an handwerklichen Produkten, die gern aus der Region kommen dürfen, mit Qualität punkten und das auch optisch über das Design der Flasche kommunizieren.

Inwieweit steht „Friedrichs Fasskorn“ mit „Ganz Alter Schneider“ in Konkurrenz?
Ganz Alter Schneider kommt aus dem Sauerland und ist hier stark im Markt vertreten, er ist ein Lokalmatador. Friedrichs Fasskorn beruft sich zwar auf seine Heimat Münsterland spricht aber grundsätzlich überregional Kenner und Liebhaber von Korn an.

Für welchen Absatzkanal im LEH ist „Friedrichs Fasskorn“ am ehesten geeignet: Supermarkt, Verbrauchermarkt, SB-Warenhaus oder Discounter?
Am besten ist Friedrichs Fasskorn im hochwertigen Supermarkt
platziert.

Welche Aktionen sind für „Schwarze Frühstückskorn“ sowie „Friedrichs Fasskorn“ in diesem Jahr am PoS geplant?
Wir planen regionale Highlights durch Sonderaufbauten und Zugaben, die im Rahmen der aktiven PoS-Arbeit durch unseren Außendienst umgesetzt werden. Bei Schwarze Frühstückskorn ist eine nationale Verlosungsaktion geplant. Der Außendienst wird die Flaschen zudem mit hochwertigen Flaschenausgießern und Markengläsern bestücken.Gibt es nach der Tempoverringerung bei der wirtschaftlichen Negativentwicklung bald ein „Korn-Revival“? Aus unserer Sicht stehen die Zeichen für ein „Korn-Revival“ gut. Es gibt immer wieder Auf- und Abwärtsentwicklungen sowie neue Trends, die auch dem Korn zu Gute kommen können. Als traditionelle Kornbrennerei haben wir natürlich großes Interesse am Wiedererstarken von Korn-Spirituosen. Durch den Craft-Charakter könnte es gelingen, eine typisch deutsche Kategorie wie Korn wieder attraktiver zu machen.

Hat Korn durch Craft das Zeug, der neue Gin zu werden?
Craft schafft Individualität für den Korn und spricht so Verwender an, die viel Wert auf „handgemachte“, individuelle Produkte, Tradition und Innovation legen sowie verstärkt Interesse an Regionalität zeigen. Hierin zeigt sich eine Verbindung zu Gin-Liebhabern.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.