Ausgezeichnete Talentförderung

Die drei Erstplatzierten Niko Leonhard (3. v. r.), Georg Diehl (2. v. r) und Mathias Wolf (rechts) hatten doppelten Grund zur Freude (Foto: Südliche Weinstraße e.V.)

50 Winzer unter 35 Jahren wollten beim Wettbewerb »Die junge Südpfalz« wissen, wer von ihnen die besten Weine im Weinbereich der Südlichen Weinstraße erzeugt. Fünf trockene Weine, für die sie im Keller die Verantwortung getragen hatten, stellten sie in den Wettbewerb, wobei in einer Vorrunde neben den zehn vorqualifizierten Besten des Vorjahres zehn weitere Finalteilnehmer ermittelt wurden.

Im Finale wurden die Weine in den Rebsortenkategorien Riesling, Chardonnay, Silvaner, Weiß-, Grau- und Spätburgunder sowie andere rote Sorten von einer achtköpfigen Jury blind verkostet. Die Jury beeindruckte, wie souverän die Kellermeister trotz ihrer noch geringen Erfahrung mit dem schwierigen Jahrgang 2017 umgegangen waren. Bemerkenswert waren auch die geringen Punktabstände zwischen den Winzern in der Gesamtwertung, was für die Südpfalz wohl das beste Zeichen ist, dass man sich um den Nachwuchs auf breiter Basis keine Sorgen machen muss.

Die drei erstplatzierten Jungwinzer bewiesen zudem, dass sie nicht nur in der Sortimentsbreite über Qualität verfügen, sondern auch schon Topweine erzeugen können, denn jeder von ihnen wurde außerdem in einer Rebsortenkategorie als Sieger für den besten Wein ausgezeichnet.

Der Gesamtsieger Niko Leonhard kommt vom Weingut Richard Rinck aus Klingen und absolvierte 2013 seine Prüfung als Winzermeister. Bei der Prüfung der besten Nachwuchswinzer half ihm auch der 2017er Weißburgunder Pfaffenberg, mit dem er die Kategorie der Weißburgunder gewann. Schon bei dem Weinforum von Wein am Dom wurde Niko Leonhard im April als Entdeckung des Jahres ausgezeichnet, sodass hier ein echtes Talent den Wettbewerb der jungen Südpfalz gewann.

Zweitplatzierter wurde Georg Diehl vom Weingut Borell-Diehl aus Hainfeld. Der Techniker für Weinbau und Önologie führt den Keller gemeinsam mit seinem Bruder Thomas und stach zudem mit dem Chardonnay-Siegerwein des 2016er Kirchenstücks heraus. Dritter wurde Mathias Wolf, den seine Familie als »kreativen und schöpferischen Kopf« des 1620 gegründeten Weinguts Wolf in Birkweiler bezeichnet. Ihm gelang mit dem 2017er Kastanienbusch der Sieg in der »Königskategorie« Riesling, die mit 22 Weinen zahlenmäßig am größten war.

Die Vielzahl der Talente wurde bei den Auszeichnungen der Rebsortensieger deutlich (Foto: Südliche Weinstraße e.V.)

Besonderen Grund zur Freude hatte auch Thomas Hörner vom Weingut Hörner – Hainbachhof in Hochstadt. Er hatte gleich zwei Siegerweine angestellt. Sowohl sein 2016er Grauburgunder als auch der 2015er Spätburgunder lagen in den jeweiligen Kategorien vorne.

Der erste von den Juroren im Wettbewerb verkostete Wein war der 2017er Schlossberg Silvaner von Christian Brendel vom Oberhofener Weingut Brendel, der am Ende die Silvaner-Kategorie für sich entschied. Bei den anderen roten Sorten lagen die Brüder Philipp und Julian Hof vom Weingut Hof mit ihrem 2015er Merlot »Unfassbar« vorne und zeigten damit, dass auch die internationalen Rebsorten in der Südpfalz eine Heimat gefunden haben. cg

Ausgabe 8/2024

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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