Foto: Lightpoet/Fotolia.com
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Premium-Markenweine 2018

 

 

Erwartungen erfüllt?

Marken, markierte Leistungen ... Was steckt dahinter und wie viel Qualität steckt in den
Weinen? Wir haben Marken und markenähnliche Weine ab fünf Euro verkostet.

Ob in der Mode, bei Autos oder Lebensmitteln – Marken sind in der heutigen Gesellschaft kaum wegzudenken und lenken unser Konsumverhalten Tag für Tag. Auch in den Weinregalen tummeln sich allerlei Marken, die uns eine Orientierungshilfe im breitgefächerten Angebot sein sollen und damit bezwecken, immer wieder in unseren Einkaufswägen zu landen.

Die Meinungen, was als eine Weinmarke verstanden werden kann und was nicht, gehen in der Branche auseinander. Fest steht, dass neben Marken auch zahlreiche, sogenannte „markierte Leistungen“ zu finden sind. Diese tragen zwar ein marken- und schutzfähiges Zeichen, zum Beispiel ein prägnantes Logo, sind deshalb aber noch lange keine Marke. Denn Marken besitzen darüber hinaus spezifische Merkmale, mit denen sie sich differenzieren. Sie
vermitteln Emotionen, bilden Produktwelten, durch die sie sich von Konkurrenzprodukten
– mit ähnlichem Inhalt – unterscheiden und geben ein Qualitätsversprechen. Dies führt dazu, dass sich Konsumenten mit der Marke identifizieren und die Kaufentscheidung beeinflusst wird.

Beispiele für Markenweine, bei denen sich die meisten einig zu sein scheinen, finden sich in
allen Preissegmenten. Wie zum Beispiel bei Champagnermarken wie Moët & Chandon oder Dom Perignon, Weinmarken aus Übersee wie Penfolds, Yellow Tale, Gallo oder auch J.P. Chenet aus Frankreich deutlich wird.

Doch warum scheint es überhaupt von Vorteil zu sein, eine Weinmarke zu etablieren? Meistens versuchen sich Weinerzeuger über die Qualität ihrer Produkte von der Konkurrenz abzuheben. Aufgrund der technischen Möglichkeiten, die sich heute bei der Weinbereitung bieten, ist es allerdings möglich, eine relativ gleichbleibende, einwandfreie Weinqualität auch in der breiten Masse zu erzeugen. Sich hierüber abzugrenzen, fällt immer schwerer, wohingegen eine starke Marke stets wiedererkennbar bleibt und sich abhebt.

Wie bei Verkostungen von Meiningers Weinwelt üblich, haben wir auch dieses Mal die Proben blind verkostet und bewertet. In diesem Zusammenhang war dies aber umso notwendiger, um sich nicht vom Image der einzelnen Marken blenden zu lassen und die Qualität objektiv zu beurteilen. Über 200 Weine aus 14 Nationen standen hierfür auf den Verkostungstischen, der Großteil aus Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich.

Im Folgenden stellen wir Marken wie Casillero del Diablo aus Chile, Fabelhaft aus Portugal oder Mouton Cadet aus Frankreich vor. Es haben sich aber auch ein paar markenähnliche Weine eingeschlichen.