Positive Bilanz für Henkell & Co.

v.r.n.l.: Dr. Andreas Brokemper, Sprecher der Geschäftsführung, Frank von Fürden (Marketing und Vertrieb) und Eberhard Benz (Produktion und Einkauf) erläutern die Geschäftszahlen

Das Geschäftsjahr 2016 konnte die Henkell & Co.-Gruppe, Wiesbaden, mit einem Umsatz von 691,3 Mill. Euro (Vorjahr 689,1 Mill. €) positiv abschließen. Der Umsatzzuwachs aus organischem Wachstum summierte sich auf 24,5 Mill. Euro, wie Dr. Andreas Brokemper, Sprecher der Geschäftsführung der zum Oetker-Konzern gehörenden Unternehmensgruppe, betonte.

Aufgrund von Währungsschwankungen und daraus folgenden Kurs- und Sondereffekten büßte Henkell 22,3 Mill. Euro an Umsatz ein, so dass unter dem Strich ein kleines Umsatzplus übrig bleibt. Die Kurs- und Sondereffekte resultierten vornehmlich aus der Abwertung des Britischen Pfunds sowie aus dem Verkauf einiger Spirituosenmarken in Tschechien. Den im Inland erzielten Umsatz bezifferte Brokemper auf 277,2 Mill. Euro. Im Ausland wurden mit 414,1 Mill. Euro rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. Immer stärker verlagern sich somit die Geschäfte des Konzerns ins Ausland.

Die Gesamtentwicklung bezeichnete die Geschäftsführung mit Andreas Brokemper an der Spitze, zuständig für das internationale Geschäft sowie Eberhard Benz, zuständig für Produktion und Einkauf, und Frank von Fürden, zuständig für Vertrieb und Marketing, als zufriedenstellend.

Henkell & Co. sehe sich als global aufgestelltes Markenunternehmen, dass auf allen wichtigen Schaumwein-Märkten der Welt vertreten sei. Als wichtigste internationale Kernmarken bezeichnete Brokemper die namensgebende Marke Henkell Trocken, von der 13,1 Mill. Flaschen abgesetzt werden konnten sowie die Prosecco-Markenrange Mionetto die um 8,2 Prozent auf einen Gesamtjahresabsatz von 19,7 Mill. Flaschen angewachsen ist.

Auf dem deutschen Markt reklamiert Henkell & Co. die führende Position im Premium-Segment des Sektmarktes und konnte den Angaben zufolge den Marktanteil um 5,8 Prozent auf 54 Prozent ausbauen. Die Premiummarke Fürst von Metternich legte um 6,1 Prozent auf einen Gesamtabsatz von 8,2 Mill. Flaschen zu.

Der Absatz der Volumenmarke Söhnlein Brillant kletterte um 2,7 Prozent auf 19 Mill. Flaschen. Einsilbig blieb Brokemper, was den Gesamtabsatz in Einheiten (Flaschen) und einzelnen Sparten betraf. Hier beschränkt sich das Unternehmen auf die Angabe des Umsatzes und verzichtet auf die Bekanntgabe detaillierter Absatzzahlen, die »zu kalkulatorischen Spekulationen verführen könnten«, wie Brokemper augenzwinkernd bekannte.

Mit einem Umsatzanteil von inzwischen 60 Prozent besitzt das Auslandsgeschäft höchste Priorität. Mit Vertriebs- und Produktionsunternehmen in 20 Ländern gehört Henkel unbestritten zu den weltweiten Marktführern im Schaumweinbereich und hat diese Position auch in etlichen Staaten als führendes Unternehmen inne.

Geografisch und absatzstrategisch teilt Henkell & Co. die Welt in den deutschen Heimatmarkt mit dem oben genannten Umsatzanteil von 277,2 Mill. Euro, in die westeuropäischen Länder mit einem Zuwachs um 7,7 Prozent auf 156 Mill. Euro, die osteuropäischen Märkte mit einem kursbereinigten Wachstum von 2,4 Prozent auf 198,1 Mill. Euro und Henkell & Co. Global zusammen mit Mionetto USA für den Rest der Welt ein. Auch in diesem Bereich konnte das Unternehmen mit einem Zuwachs von 6,4 Prozent auf 60 Mill. Euro eine positive Entwicklung und zum Teil zweistellige Zuwachsraten in einzelnen Märkten, wie etwa Kanada oder Australien, verzeichnen.

Henkell & Co. beschäftigte 2016 insgesamt 1.922 Mitarbeiter, davon entfielen 514 oder rund ein Viertel auf das Inland. Wie groß inzwischen die Weinbeschaffung geworden ist, wird an der Zahl von 2.000 Hektar deutlich, die das Unternehmen mittlerweile selbst bewirtschaftet. Investitionen im Umfang von 13,6 Mill. Euro flossen in den Neubau einer Kellerei in Valdobiaddene (Mionetto) sowie in den umfangreichen Weinbergsbesitz.

Am Standort Wiesbaden-Biebrich wurde neben der im vergangenen Jahr neu gestalteten Vinothek und dem Werkverkauf eine Sektmanufaktur in der Art einer gläsernen Schaukellerei in Betrieb genommen. Hier können die Besucher hautnah und kommunikativ die Sektherstellung im klassischen Flaschengärverfahren erleben. Die Sektmanufaktur wird von der promovierten Önologin (Hochschule Geisenheim) Dr. Manuella Webber-Witt geleitet. hp

Ausgabe 8/2024

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