Texte über Picknick handeln meist nur von Ameisen-Invasionen, Wettereinbrüchen, vergessenen Korkenziehern und spießigen Picknick-Sets aus Abo-Prämien. Dabei ist das gemeinsame Essen im Freien auf einer bunten Decke entspannend, ungezwungen und romantisch. Schon vor Jahrhunderten hat man gerne draußen gegessen. So haben bereits die Römer Picknicke veranstaltet, das „Pique-nique“ wurde in Frankreich zu Barockzeiten als große Mode zelebriert, Édouard Manet malte 1863 „Das Frühstück im Grünen“ und Feldarbeiter suchen seit jeher Entspannung beim gemeinsamen Stullen-Essen auf dem Rasen.
Das Schöne: Ein Picknick kann ganz unkompliziert sein. Zwei Sorten Käse, die bei „Draußentemperatur“ noch viel aromatischer schmecken als aus dem Kühlschrank, ein knuspriges Baguette und eine gute Flasche Rotwein reichen für ein gemütliches Dinner im Freien. Natürlich kann man sein Picknick auch aufwendiger gestalten. Ich denke da an bunte Schichtsalate in Weckgläsern, gekühlte Wassermelone, eingelegte Oliven, Sandwiches mit aufregenden Frischkäse-Variationen und gefüllte Hackbällchen. Dazu selbst gemachter Eistee, hochwertiger Wein und rot karierte Stoffservietten.
Egal, wie reich die Decke nun gedeckt ist, die wohligen Details bleiben immer gleich: Man kann ununterbrochen die warme Sommerluft atmen, im Schneidersitz oder sogar im Liegen essen, dabei vierblättrige Kleeblätter finden und der Sonne beim Untergehen zuschauen. Auch wenn es unzählige Restaurants mit tollen Sonnenterrassen gibt – für mich kann kein Biergarten der Welt die Picknick-Romantik ersetzen.
Rezept: Bunter Schichtsalat zum Mitnehmen
300 Milliliter Gemüsebrühe, 200 Gramm Couscous, 1 TL Tomatenmark, 1/2 TL Zimt, je 1 große Prise Kreuzkümmel, Muskat und Chili, Salz, 1 kleines Bund Minze, 2 Schalotten, 2 EL Olivenöl, 1/2 Zitrone, 8 Kirschtomaten, Pfeffer, 1/3 Salatgurke, 50 Gramm Pinienkerne, 150 Gramm cremiger Schafskäse, 8 frische Datteln, 1 EL Butter, 4 bis 6 Einmachgläser
Die Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen. Anschließend auf den Couscous schütten, einmal umrühren und zugedeckt circa fünf Minuten quellen lassen. Dann mit Tomatenmark, Zimt, Kreuzkümmel, Muskat und Chili vermengen. Minze und Schalotten fein hacken und mit Olivenöl sowie dem Saft der Zitrone ebenfalls unter den Couscous mengen.
Gurke und Tomaten würfeln, leicht salzen und pfeffern. Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne goldbraun rösten. Den Schafskäse zerbröseln. Zum Schluss noch die Datteln entkernen, würfeln und in der Butter in einer Pfanne etwa fünf Minuten lang bei mittlerer Hitze glasieren und leicht salzen.
Nun geht es ans Schichten: Zuerst eine Lage Couscous in die Einmachgläser geben, dann Tomaten, dann Gurken, wieder eine Schicht Couscous und zum Schluss Schafskäse, Datteln und Pinienkerne aufschichten. (Die Gläser sollten gut gefüllt sein, sonst verrutscht der Inhalt.) Kalt stellen und kurz vor dem Essen im Glas vermischen.