p&f wineries ist ein sehr junges Weingut, das erst 2009 gegründet wurde. Die Familie Puklavec hat jedoch schon viel länger eine leidenschaftliche Beziehung zum Wein und kehrte mit der Gründung von p&f wineries zu ihren Wurzeln zurück.
Es ist faszinierend Menschen zu treffen, die der Weinvirus voll und ganz befallen hat. Menschen, die sich dem Wein mit Leidenschaft hingeben, ihn in all seinen Facetten beleuchten und sich mit einer unvorstellbaren Energie für den Wein einsetzen. Martin Puklavec muss so ein Mensch gewesen sein.
Wie früher in Slowenien üblich hatte auch die Familie Puklavec Weinberge, die sie im Nebenberuf bewirtschaftete. Doch erst bei Martin Puklavec brach die Leidenschaft für Wein richtig aus. Er wurde Önologe und übernahm 1934 in der Winzergenossenschaft von Jeruzalem-Ormož Verantwortung als Sekretär. Sein Hauptanliegen war es, die Zusammenarbeit der Winzer zu verbessern und die Qualität der Weine zu steigern.
Die Geschichte machte es Martin Puklavec dabei keineswegs leicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Slowenien vom Kommunismus geprägt. Um in einer solchen Zeit, in der die Weinberge verstaatlicht wurden, für Qualitätsweinbau einzutreten, muss man schon sehr davon überzeugt sein. Doch Martin Puklavec hat es sogar geschafft, diese Philosophie durchzusetzen. Als Leiter der Winzergenossenschaft war er für den Bau des siebenstöckigen unterirdischen Kellers verantwortlich, der bis zu 25 Meter unter die Erde geht. Den Weg der Trauben im Keller von der Schwerkraft bestimmen zu lassen, ist ein Traum vieler qualitätsorientierter Winzer. Martin Puklavec hat ihn auf eine höchst eindrucksvolle Art verwirklicht, wovon heute seine Nachkommen profitieren.
Mit seinem Tod 1969 verließ die Familie Puklavec die Weinbranche und auch Slowenien. Martins Sohn Vladimir fand eine neue Heimat in Deutschland. Hier baute der gelernte Maschinenbauer erfolgreich ein Unternehmen in der Gasbranche auf und leitete es 27 Jahre lang. Doch den Virus der Weinleidenschaft, den sein Vater in die Familie gebracht hatte, wurde er nicht los, und schließlich packte es ihn. „Eines Tages, in der Küche, erzählte uns mein Vater von seinen Plänen, Großvaters Weinberge zu kaufen und p&f wineries zu gründen. Zuerst dachten meine Schwester und ich, er mache Scherze – tatsächlich aber war es für uns alle ein ganz logischer Schritt, das Erbe unseres Großvaters weiterzuführen“, berichtet Tatjana Puklavec.
So bildeten Vladimir und seine Töchter Tatjana und Kristina Puklavec ein eingeschworenes Team, das sich daran machte, den Traum vom eigenen Weingut in der alten Heimat zu verwirklichen. Auch ein so erfolgreicher Unternehmer wie Vladimir Puklavec wäre in Slowenien wohl nicht ohne weiteres mit offenen Armen empfangen worden, doch es wurde sofort deutlich, dass die Familie das Erbe des nie vergessenen Martin Puklavec antreten wollte. Im Jahr 2009 übernahmen sie die Winzergenossenschaft von Jeruzalem-Ormož und gründeten p&f wineries.
Dass keiner von ihnen aus der Weinbranche kam, hätte ein Nachteil sein können, doch die Familie Puklavec verwandelte es in einen Vorteil. Angetrieben von ihrer Leidenschaft für Wein führten sie das neue Weingut mit einem frischen Blick und setzten genauso kompromisslos auf Qualität wie Martin Puklavec. In dem Önologen Mitja Herga fand die Familie einen Komplizen, den sie mit ihren verrückten und dynamischen Ideen manchmal zur Verzweiflung bringen, der aber immer einen Weg sucht, um die Visionen der Familie in höchster Qualität umzusetzen. „Es gibt niemand, dem ich unseren Wein lieber anvertrauen würde als ihm“, stellt Tatjana Puklavec klar, dass zu Mitja Herga ein familiäres Vertrauen besteht.
Er steht vor einer gewaltigen Aufgabe. 650 Hektar Weinberge werden von p&f wineries bewirtschaftet. Dazu kommen 450 Hektar Rebfläche, die von Winzern aus der Region bestellt werden. Die zum Großteil terrassierten Lagen auf den Hügeln machen eine maschinelle Bearbeitung der Reben weitgehend unmöglich, doch gerade aus der Handarbeit entsteht die hohe Qualität auf die die Familie setzt. Der an Mineralien reichhaltige Boden vereint viel Kalk, Kalziumkarbonatgestein, Mergel sowie kalziumhaltigen Sandstein und bietet den Reben einen idealen Untergrund.
Bei den Rebsorten baut p&f wineries auf die in der Region typischen Weißweinsorten wie Welschriesling, Sauvignon Blanc, Traminer, Riesling, Pinot Blanc und Pinot Grigio, Chardonnay, sowie Furmint. Damit unterstreicht die Familie ihre slowenische Herkunft. Diese ist auch im Vertrieb ein wichtiger Punkt. Sicher ist die gezielte Nachfrage nach slowenischen Weinen nicht besonders groß. Aber wenn die Weine von p&f wineries einen Händler qualitativ überzeugt haben, freut er sich oft, dass es ein spezieller Wein ist, mit dem er seine Kunden überraschen kann und den sein Kollege eben nicht im Programm hat. „Häufig hören wir den Kommentar: Endlich etwas Neues aus der Alten Welt“, schmunzelt Tatjana Puklavec.
Das Konzept, optimale Qualität und ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis anzustreben, geht auf. Als die Familie 2009 anfingen, exportierten sie 2 Prozent ihres Weins in zwei Länder. Heute wandern 70 Prozent ihrer Produktion in über 20 Exportmärkte. So kommt die Familie dem Ziel näher, Slowenien als Herkunft von hochwertigen Weißweinen bekannt zu machen. Davon profitieren auch die Menschen in Slowenien, wo p&f wineries 150 Arbeitsplätze geschaffen hat.
„Für uns steht die Qualität und Perfektion unserer Weine an oberster Stelle. Sie sind unser ganzer Stolz und Herzblut. Nur wer unseren hohen Ansprüchen entspricht, darf später unseren Namen auf seinem Etikett tragen“, verdeutlicht Kristina Puklavec, dass zu den eigenen Weinen eine leidenschaftliche und hingebungsvolle Beziehung besteht. Mit der Linie „puklavec & friends“ werden knackige, fruchtbetonte und moderne Weine für den Lebensmittelhandel angeboten. „Gomila“ ist dagegen dem Fachhandel vorbehalten. Die Weine bestechen durch ihren präzisen und frischen Geschmack sowie durch den moderaten Alkoholgehalt. Wer in den Genuss der Weine kommt, freut sich über das Motto der Familie Puklavec: „Die schönsten Dinge im Leben sollte man mit
anderen teilen.“
p&f wineries
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