Nach Informationen der französischen Tageszeitung La Depeche vom 7. Februar geht die Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes (DGCCRF) gegen mehrere Produzenten, Genossenschaften und Handelshäuser aus dem Départment de l'Aude vor.
(js) Ihnen wird vorgeworfen von 2005 bis 2008 jährlich 120.000 Hektoliter einfachen Landwein als Pinot Noir deklariert und zum doppelten Preis als Fasswein nach Nordamerika exportiert zu haben. So sollen die Produzenten an das Handelshaus SAS Ducasse geliefert haben, das wiederum den gefälschten Pinot an die Genossenschaft im Limoux Sieur d'Arques weiterverkauft haben soll, welche dann das Exportgeschäft getätigt hätte.
Nach Angaben der DGCCRF reicht die jährliche Menge an Pinot Noir-Trauben im Languedoc-Roussillon für ca. 50.000 Hektoliter. Bei 120.000 Hektoliter Exportvolumen hätte man also stutzig werden müssen. Lukrativ war das Geschäft allemal. So soll mit den Fälschungen ein Umsatz von rund 35 Mill. Euro in den letzten vier Jahren erzielt worden sein.
Zu den Vorwürfen nahm Alain Gayda, Generaldirektor von Sieur d'Arques, schriftlich Stellung und erklärte, man habe in der Rolle des Weinhändlers Weine aus Pinot Noir zu den üblichen Marktpreisen eingekauft, was alle warenbegleitende Dokumente bewiesen. »Wenn sich ein Betrug hinsichtlich einer Fälschung erwiesen hätte, wären wir die ersten Geschädigten gewesen«, so Gayda. Gallo räumte am 11. Februar ein, dass auch sie für die US-Linie »Red Bicyclette« Grundweine bei Sieur d'Arquesa eingekauft hätten und genauso wie offiziell das US Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau nun in der Angelegenheit recherchieren würden.
