Schubert Wines Limited – der ultimative Pinot Noir

 
Dass er Pinot Noir machen wollte, und zwar einen der besten, wusste Kai Schubert aus Waiblingen schon früh. Seinen Traum verwirklichen er und seine Lebensgefährtin Marion Deimling vom Bodensee in dem neuseeländischen Anbaugebiet Martinborough, Wairarapa.

Der Wein war Kai Schubert kaum in die Wiege gelegt, als er 1969 im württembergischen Waiblingen geboren wurde. Seine Familie stammt nicht aus dem Weinbau, da war kein Familienbetrieb, der nach vier oder fünf Generationen vom Vater auf den Sohn übergeht. Also ein Quereinsteiger, und ein ganz klassischer Fall dazu: ein Fall von Wein-Virus-Infektion. „Mein Interesse an Wein wurde bei einer Klassenfahrt ins Elsass geweckt, als wir bei einem Mittagessen einen Tokay d’Alsace serviert bekamen“, erzählt der kräftig gebaute Winzer, dem man die Vorliebe für gutes Essen durchaus ansieht. Das Erlebnis des Schülers war nachhaltig. Kai Schubert absolviert eine Winzerlehre (bei dem Mosel-Starwinzer Ernie Loosen) und studiert in der renommierten Fachhochschule Geisenheim. Schon als Lehrling war ihm klar: Eines Tages gründe ich mein eigenes Weingut!

An der Mosel wird Riesling angebaut, den er liebt. Doch der Spätburgunder, das zeigt sich während seiner Ausbildung, ist die eigentliche Lieblingssorte des Württembergers. Diese Eleganz und Finesse, gepaart mit der Herausforderung einer schwierigen, gerne als „Diva“ bezeichneten Rebsorte, das ist es, was ihn fasziniert. Mit seiner Lebensgefährtin Marion, ebenso wie er eine Geisenheim-Absolventin, hat er schon als Student die großen Pinot-Regionen der Welt durchstreift, immer auf der Suche nach dem idealen Standort für ein Weingut mit Schwerpunkt Pinot Noir. „Wir haben uns in Europa umgesehen, La Tâche stand leider nicht zum Verkauf und Musigny konnten wir uns nicht leisten!“, ergänzt Kai Schubert mit einem Lachen. Schnell war klar, dass nur die Neue Welt in Frage kam.“ Oregon oder Neuseeland?

Die Entscheidung fiel nach mehreren Besuchen in Martinborough: „Mancherorts hatte ich den einen oder anderen Top-Pinot-Produzenten gefunden, aber in Martinborough war es ein ganzes Dorf von Pinot-Produzenten, und alle machten ziemlich herausragenden Pinot. Ich dachte, hier muss etwas Besonderes sein.“

Martinborough im Wairarapa-Tal ist ein kleines, 700 Hektar großes Anbaugebiet an der Südspitze der Nordinsel Neuseelands, rund anderthalb Stunden Autofahrt von der Hauptstadt Wellington entfernt. Das Wairarapa-Tal ist eine wahre „cool-climate“-Region, vergleichbar mit Burgund und mit dem Pluspunkt der trockenen Herbste und kühlen Nächte in der Vegetationsperiode. Die Niederschläge werden durch die Rimutaka- und Tararua-Berge abgeschirmt; Martinborough und das Wairarapa-Tal sind die trockensten Regionen der neuseeländischen Nordinsel. Die Böden bestehen aus Flusssedimenten. Für den Pinot Noir herrschen ideale Anbaubedingungen. Die häufigen Winde sorgen für niedrige Erträge und dickere Beerenhäute. Die Beeren sind besonders klein, was sich positiv auf die Konzentration auswirkt. Die Vegetationsperiode ist sehr lang. Obwohl schon im 19. Jahrhundert durch Siedler ein paar Reben gepflanzt wurden, begann der moderne Weinbau erst im Jahr 1980, nachdem man in einer Studie bemerkenswerte klimatische Ähnlichkeiten mit Burgund festgestellt hatte. Die damaligen Pioniere waren: Ata Rangi, Chifney, Dry River und Martinborough Vineyards.

So gesehen, passt Martinborough und das Wairarapa bestens zu den neuen Pionieren Kai Schubert und Marion Deimling, die sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral des Pinot Noirs machten. 1998 kauften Kai Schubert und Marion Deimling zwei Grundstücke, nachdem sie sich hunderte potenzieller Weinbergen angesehen hatten. Allerdings ist nur eines der Grundstücke schon mit Reben bestockt; den anderen Weinberg legen die Schuberts 1999 und 2000 selbst an; in europäischer Tradition mit hoher Pflanzdichte. 

Schubert Wines Pinot-Noir-Weine, die erstmals 2003 auf den Markt kamen, heimsen seit Jahren zahlreiche Auszeichnungen ein und haben im Jahre 2007 im Berliner Hotel Adlon den Vergleich mit einem großen „Grand Cru“ aus Burgund in einer denkwürdigen Blindverkostung bestanden. Die Trauben werden sehr sorgfältig von Hand gelesen und in kleinen Körben zur Kelter gebracht, damit sie nicht beschädigt und damit der Oxidation ausgesetzt werden. In den Parzellen sind verschiedene Pinot-Klone mit jeweils charakteristischen Eigenschaften gepflanzt. So sind die Parzellen für „Marion’s Vineyard“ mit Abel- und Pommard-Klonen bestockt, während die „Block B“-Pinot-Noirs aus Dijon-Klonen gewonnen werden. Auf den zu 75 Prozent mit Pinot Noir bestockten 14 Hektar Rebfläche sind auch andere Rebsorten im Anbau: Syrah, Sauvignon Blanc und auch ein wenig Chardonnay, Pinot Gris und Müller-Thurgau. Letztere drei sind Teil der saftigen Weißweincuvée „Tribianco“. Die Produktion liegt bei knapp 50-60000 Flaschen pro Jahr. Glaubt man einer Studie über den Weinkonsum in Neuseeland, so gibt es unter den 4 Millionen Neuseeländern nur 36000 Pinot-Noir-Interessenten. Die könnte Kai Schubert locker mit je einer Flasche pro Jahr beglücken. Aber der Löwenanteil der Produktion geht ins Ausland, und Kai Schubert ist unermüdlich in Pinot Noir-Mission auf Welttournee, während Marion sich um den Keller und die Weinberge kümmert: „schon immer waren wir an der Vielfalt der Weine und der weltweiten Kulinarik interessiert. Und große Weine der Welt sind auch immer da zu finden, wo die große Küche der Welt zu Hause ist."

 

Informationen

Schubert Wines Ltd.

57 Cambridge Road
Martinborough 5711
Neuseeland

Tel. +64 6 3068505
Fax +64 6 3068506
[email protected]
www.schubert.co.nz