Veneto hat den größten Bedarf an neuen Rebflächen. (Foto: WEINWIRTSCHAFT)
Veneto hat den größten Bedarf an neuen Rebflächen. (Foto: WEINWIRTSCHAFT)

Zu wenig Rebfläche in Italien

Seit in Kraft treten des neuen EU-Genehmigungsverfahrens für Rebpflanzungen stehen in ganz Italien derzeit 6.376,3 Hektar neue Rebflächen zur Verfügung. Bis Ende März, dem Stichtag für die Einreichung der Genehmigungsanträge, wurden insgesamt 66.197,7 Hektar bei den zuständigen Behörden angefragt. Eine exorbitante Zahl im Verhältnis  zur genehmigungsfähigen Fläche und insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Rebfläche Italiens seit 2000 mithilfe von Rodungsprämien um 15 Prozent von 777.000 auf rund 650.000 Hektar verringert wurde. 
 
Neben der besagten ca. 6.000 Hektar zur Verfügung stehenden Fläche für Neupflanzungen, liegen in ganz Italien für knapp 50.000 Hektar Rebfläche noch alte Pflanzrechte vor, die bis 2020 in Genehmigungen für Neu- oder Wiederbepflanzungen umgewandelt werden können.
 
Alleine das Veneto stellte Anträge für knapp 35.000 Hektar. Gesetzlich verfügbar sind dort für 2016 allerdings nur 805 Hektar. Auch aus dem Friaul liegen Anträge für fast 11.000 Hektar vor, die 238 gesetzlich verfügbaren Hektar gegenüber stehen. Der Ansturm auf Rebfläche aus diesen beiden Anbauregionen kommt angesichts der hohen Nachfrage nach Prosecco und Pinot Grigio nicht von ungefähr.
 
Die Möglichkeit der Wiederbepflanzung im sogenannten vereinfachten Verfahren, macht sich derzeit das Prosecco-Konsortium zunutze, dass die Anbaufläche von Glera bis 2017 um 3.000 Hektar vergrößern und damit der weltweit steigenden Nachfrage nach Prosecco Frizzante und Spumante begegnen will. AC

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.