Zimmermann-Graeff & Müller: Rückrufaktion erweitert

(hp) Nach einer ersten Rückrufaktion vom 12. Dezember 2013 im Umfang von 86.000 Flaschen (wir berichteten in WW 26/2013 vom 20. Dezember 2013) musste ZGM in einer Mitteilung kurz vor Weihnachten das Volumen der Rückholaktion auf 1,9 Mill. Flaschen erweitern. Aufgrund eines technischen Defekts sei nicht auszuschließen gewesen, dass Hefesporen in eine ganze Reihe von restsüß abgefüllten Weinen gelangt sein könnten. Bei den betroffenen Chargen bestehe die Gefahr, dass Flaschen infolge einer Nachgärung platzen könnten. Vorsorglich sei daher aus Verbraucherschutzgründen der Rückruf erweitert worden. Die betroffene Füllanlage habe stillgelegt und komplett überprüft werden müssen, teilte Firmenchef Johannes Hübinger auf Anfrage von WEINWIRTSCHAFT mit.

Die Ursache, die sich im Endeffekt als bauseits bedingter technischer bzw. Softwarefehler bestätigt habe, sei mittlerweile geklärt und beseitigt. Weder das eigene noch externe Prüflabore hätten im Rahmen ihrer laufenden Kontrollen die Kontamination mit Hefen festgestellt. Im Rahmen der Rückrufaktion wurden Kunden und Verbraucher aufgefordert, die Flaschen zurückzugeben. Der Kaufpreis werde unbürokratisch auch ohne Vorlage eines Kassenbons erstattet. Die betroffenen Einkaufsstätten reichen von Edeka, Marktkauf, Kaufland über Lidl bis Real und Rewe. Weine und Los-Nummern sind auf der Internetseite des Unternehmens abrufbar (www.zgm.de).

Aufgrund des großen Volumens des Rückrufs ist der Kundenkreis und die Anzahl der Produkte groß und umfasst neben ZGM-Marken auch Eigenausstattungen der Handelskunden. Von seiten des LEH erhalte ZGM Rückhalt und Verständnis für die Rückrufaktion, die im Sinne einer umfassenden Vorsorge habe erfolgen müssen. Ein Großteil der über Monate gelieferten Weine sind inzwischen vermutlich konsumiert. Im Handel befindet sich aller Voraussicht nach nur mehr wenig Ware. Der Schaden, der durch Versicherungen abgesichert sei, dürfte sich dennoch auf einen einstelligen Millionen-Betrag belaufen, schätzt Hübinger. Er erklärte, dass aufgrund des raschen und offensiven Vorgehens von ZGM kein größerer Imageschaden zu befürchten sei. (Foto: Ziegler)

Ausgabe 8/2024

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