Vorstandsvorsitzender Peter Schuster (re.) und Vorstand Eckart Escher freuen sich über den Erfolg des Badischen Winzerkellers (Foto: Gerold Zink)
Vorstandsvorsitzender Peter Schuster (re.) und Vorstand Eckart Escher freuen sich über den Erfolg des Badischen Winzerkellers (Foto: Gerold Zink)

»Wir haben die Trendwende geschafft«

Der Badische Winzerkeller, die größte Erzeugerkellerei Badens, hat im Geschäftsjahr 2017 gut gewirtschaftet. Im dritten Jahr in Folge steigerte das Unternehmen in einem hart umkämpften Markt Absatz und Umsatz. 

Während der Marktanteil Badens 2017 leicht gesunken ist, hat der Badische Winzerkeller nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Peter Schuster verlorenes Terrain zurückgewonnen. So verkaufte das Unternehmen im Kerngeschäft Discount und Lebensmittelhandel (LEH) über 10 Prozent mehr als 2016. 

Insgesamt stieg der Umsatz des Unternehmens um 6,2 Prozent von 42,2 auf 44,8 Mill. Euro. Der Weinabsatz erhöhte sich um 8,5 Prozent von 14,6 auf 15,8 Mill. Liter. Der Durchschnittserlös je Liter Wein gab leicht von 2,90 auf 2,87 Euro nach. Der Bestand im Keller verringerte sich durch die kleine Ernte 2017 um 4,7 auf 21,9 Mill. Liter. Die Rebfläche sank von 1.741 auf 1.708 Hektar. 

Das Traubengeld für die Mitglieder des Winzerkellers hat sich laut Schuster um 4 Prozent je Kilogramm erhöht. Zur Auszahlung je Hektar Weinberge machte das Unternehmen keine Angaben. Schuster sagte lediglich, dass die Kellerei wohl im badischen Durchschnitt liege und diesen in den kommenden Jahren deutlich übertreffen wolle. Auch 2018 liefen die Geschäfte bislang sehr gut. Der Vorstandsvorsitzende hofft erneut auf eine kräftige Umsatzsteigerung. Derzeit häuften sich Anfragen von Winzern, die Mitglied bei der Kellerei werden wollten. 

»Wir haben die Trendwende geschafft, weil wir unsere Vertriebsmannschaft aufgestockt, die Qualität der Weine erhöht und die drei starken Marken Martin Schongauer, Heinrich Hansjakob und Schloss Munzingen in den Vordergrund gestellt haben«, antwortet der Vorstandsvorsitzende auf die Frage nach den Gründen für den Erfolg. 

Mittlerweile würden Weine des Winzerkellers bei fast allen nationalen und internationalen Verkostungen hoch bewertet. Dies habe zu einem beträchtlichen Imagegewinn geführt. Inzwischen kaufe die Kellerei sogar von anderen Genossenschaften und Weingütern regelmäßig Weine zu.

Erfolgreich war der Badische Winzerkeller 2017 vor allem mit seinen Marken. Nach Angaben von Schuster und Marketingleiter Christof Joos legte alleine die Linie Martin Schongauer um 16 Prozent zu. Bei den Heinrich-Hansjakob-Weinen betrug die Steigerung 2 Prozent, und bei der Sekt-Linie Schloss Munzingen konnte die Verkaufszahl gehalten werden, obwohl der deutsche Sektmarkt laut Joos um 8 Prozent einbrach. Mit seinen drei stärksten Marken erwirtschaftet der Winzerkeller rund 25 Prozent seines Umsatzes.

Zudem seien die Ende 2016 auf den Markt gebrachten Gosch-Weine die erfolgreichste Neueinführung des Badischen Winzerkellers in den vergangenen 20 Jahren. 2017 seien davon bereits an die 140.000 Flaschen abgesetzt worden, vor allem im Norden der Republik. »Mit zunehmender Tendenz«, fügte Joos hinzu. Schließlich sei ein neues Sonnenwein-Sortiment kreiert worden, das vom Markt gut angenommen werde.  gz

Ausgabe 8/2024

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