Laut einer Meldung des Magazins DER DEUTSCHE WEINBAU betrug der Weinbestand in Deutschland Ende Juli nur noch 11,1 Mill. hl. Das ist die niedrigste Menge seit Jahrzehnten.
(sas) Erfasst werden deutsche und ausländische Weine, die auf Handels- und Erzeugerseite vorrätig sind. Der aktuelle Bestand liegt um 1,6 Mill. hl unter dem Vorjahreswert von 12,7 Mill. hl. Zurückzuführen ist der drastische Rückgang auf die kleine deutsche Ernte 2010, verbunden mit der gestiegenen Nachfrage nach deutschen Weinen in den letzten Jahren. So sank der Deutschweinanteil am Weinbestand um 2 Mill. hl auf 7,4 Mill. hl, während der Bestand an Auslandswein gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mill. hl auf 3,6 Mill. hl stieg. Zeichen dafür, dass der Handel punktuell fehlende deutsche Weinmengen durch Auslandswein ersetzt hat. Mit 3,1 Mill. hl stammt der Großteil dieses Importweins aus der EU, nur 0,5 Mill. hl stammen aus Drittstaaten wie Chile, Südafrika oder den USA. Der Bestand an »Übersee-Weinen« blieb die letzten drei Jahre nahezu unverändert.
Die kleine Ernte macht sich besonders bei den Beständen auf Erzeugerseite bemerkbar. Deren Vorrat sank auf 5,1 Mill. hl, davon 52 Prozent Weißwein. Das entspricht etwa der Hälfte einer Normalernte. Bis Ende September dürfte dieser Wert auf unter 4 Mill. hl gesunken sein, ehe die neue Ernte die Keller wieder auffüllte.