Der berühmte Turm des Château Latour in Pauillac
Der berühmte Turm des Château Latour in Pauillac

Was lange währt, ...

Am 18. März 2020 wird das Château Latour aus Pauillac, laut The Drinksbusiness, seinen berühmten Grand Vin aus dem Jahrgang 2012 und den Zweitwein »Les Forts de Latour« aus dem Jahrgang 2014 vorstellen. Damit wird seit 8 Jahren das erste Mal wieder ein Grand Vin des Hauses präsentiert werden.

2012 nämlich hatte sich das Château aus dem en-primeur-Geschäft zurückgezogen. Der »en primeur«-Handel ist eine vor allem in Bordeaux übliche Form des Vorabhandels, bei der der Kunde einen Wein bezahlt, der noch im Fass reift. Das funktioniert bei begehrten Weinen, die zugeteilt werden, und weil der Kunde auf Wertsteigerungen hofft.

Will Hargrove, Leiter des Bereichs Fine Wine bei Corney & Barrow zeigt sich zuversichtlich, dass es angesichts des Prestiges und der Beliebtheit eines Weinguts wie Latour Interesse bei seinen Kunden geben wird, aber vieles davon wird natürlich vom Preis abhängen. Denn der Fine-Wine-Bereich sieht sich derzeit mit erhöhten Zöllen auf bestimmte Weine in den USA und einer Rezession in Hongkong sowie der wachsenden Covid-19-Situation, konfrontiert. Alles Gründe, die Latour zu einer sensibleren Preisgestaltung veranlassen könnten, zumal der Jahrgang 2012 nicht zu den großen Jahrgängen des Bordeaux gehört.

Zum Verhältnis von Qualität und Preis des Jahrgangs sagt Browett, Direktor der Farr Vintners: »Obwohl 2012 nicht zu den Spitzenjahrgängen wie 2016, 2010 und 2009 gehört, ist es ein guter Jahrgang, und ich würde ihn als gleichwertig zu Jahren wie 2008 und 2006 sowie vor 2007 und 2011 einstufen. Alle vier dieser Jahrgänge werden auf dem britischen Markt zu einem Preis von etwa 4.500 Pfund pro Dutzend (ca. 5350€) verkauft. Da 2012 eine Neuerscheinung ist und in einer schwierigen Zeit auf den Markt kommt (…) würde ich es begrüßen, wenn er zu einem niedrigeren Preis als die vergleichbaren Jahrgänge, die bereits auf dem Markt sind, angeboten würde.« red

Ausgabe 8/2024

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