Abfüllmeister Simon Reichardt und die neue Anlage
Abfüllmeister Simon Reichardt und die neue Anlage

Wachtenburg Winzer: Alles im Fluss

Vor drei Jahren hat die Pfälzer Winzergenossenschaft Wachtenburg Winzer eG mit dem Neubau des Kelterhauses stark in die Vinifikation investiert. Jetzt hat man im Anschluss an die Messe Intervitis auch die Abfüllanlage ausgetauscht. »Die alte Abfüllanlage war noch voll einsatzfähig und funktionsfähig. Auch von der Leistung war sie nur unwesentlich ›langsamer‹. Aus Kostengründen wäre sie also nicht ausgetauscht worden«, verblüfft Albert Kallfelz, Geschäftsführer der Wachtenburg Winzer. »Die neue Abfüllanlage ist ausschließlich aus Qualitätsgründen gekauft worden«, erklärt er, wieso dennoch investiert wurde.

Der fruchtige, filigrane Weinausbau lasse sich mit der neuen Technik besser in die Flasche bringen. Gerade aufgrund des hohen Weißweinanteils der WG (50% Riesling, 70% Weißwein) sei dies von besonderer Wichtigkeit. Die neue Maschine von Bertolaso verhindert, dass der Wein mit Luft in Verbindung kommt und erlaubt es die Gärkohlensäure 1:1 in die Flasche zu transportieren. Durch die Umstellung erfolgt die Abfüllung jetzt auch direkt vom Tank im Keller. Ein den Wein belastender Pumpvorgang in einen Vorlegetank konnte so eingespart werden. Auch die laminare Abfüllung – ohne Verwirbelungen – soll der Weinqualität und Langlebigkeit der Weine zugute kommen. »Begeisterte Weinmacher und modernste Technik – das ist das Beste, was einer Traube passieren kann. So bewahren wir die Weinqualität, die unsere Winzer und Kellermeister erzeugt haben und sorgen gleichzeitig für langen, anhaltenden Weingenuss«, ist Kallfelz von der Investition überzeugt.

Die maximale Kapazität von 40.000 Flaschen/Tag können die Wachtenburg Winzer aufgrund von Sorten- und Flaschenwechseln nur selten erreichen. Gerade in den ersten vier Wochen wurde hier viel experimentiert. So sind in dieser Zeit »nur« 300.000 Flaschen vom Band gelaufen. (cg)

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

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Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.