VDP: Trotz Mengeneinbußen zufrieden

Die 202 Weingüter des VDP ziehen zur Mainzer Weinbörse eine positive Bilanz für 2013. Negativ waren nur die kleinen Erntemengen.

(cg) Das Wirtschaftsjahr 2013 habe die Winzer dafür belohnt, auf beste Qualität statt Quantität zu setzen, heißt es in einer Presseerklärung des VDP. So sei der Umsatz mit 285 Mill. Euro nahezu gleich zum Vorjahr geblieben. Die Spitzenweine aus Erster und Großer Lage fungierten als Antriebsmotor der Umsätze. So waren die Großen Gewächse für 16 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich.

Der Durchschnittspreis der Großen Gewächse lag bei 27 Euro. Der Direktverkauf an Endverbraucher ist für die VDP-Weingüter in Deutschland nach wie vor der wichtigste Absatzkanal und macht hier 50 Prozent der Geschäfte aus. Mit 30 Prozent Anteil am Inlandsabsatz folgt der Weinfachhandel an zweiter Stelle.

Mit 17 Prozent spielt auch der Export beim VDP eine signifikante Rolle. Insbesondere an der Mosel ist der Export wichtig. Einzelne Betriebe exportieren hier mehr als 80 Prozent ihrer Weine. Der wichtigste Abnehmer bleibt Skandinavien, gefolgt von Asien, Nordamerika und den Benelux-Ländern. Gerade in neuen Märkten wie China würden vor allem hochpreisige Weine gesucht.

Etwas Kopfzerbrechen bereiten die Erntemengen 2013. Mit 46,7 hl/ha lag der Durchschnittsertrag im VDP 18 Prozent niedriger als im Vorjahr. (57 hl/ha). Nur 2010 wurde mit 41,5 hl/ha noch weniger geerntet. Den Mitgliedern komme jedoch zu Gute, dass sie ihre Weine vor dem Verkauf länger liegen ließen. Das ermögliche jetzt, die geringeren Erntemengen auszugleichen.

Gleichwohl müssten sich die Kunden je nach Betrieb auf eine veränderte Verkaufspolitik einstellen. Ein passives Vorgehen bei der Neuakquise sei ebenso möglich wie die Kontingentierung der Weine, die strikte Aufteilung der Menge nach Zielgruppen oder ein späterer Verkaufsstart des neuen Jahrgangs. In der Tat war auf der Weinbörse zu beobachten, dass mancher Betrieb noch keine Ortsweine aus 2013 zur Verkostung anstellte, was aber auch der späten Ernte geschuldet sein dürfte, aufgrund derer der Wein erst später füllfertig ist als in den Vorjahren.

Die VDP-Betriebe bewirtschaften mit 5.043 Hektar rund 5 Prozent der deutschen Rebfläche und sind 2013 für rund 3 Prozent der deutschen Weinerzeugung verantwortlich.

Ausgabe 8/2024

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