Bertani zählt zu den großen Amarone-Produzenten mit langer Tradition
Bertani zählt zu den großen Amarone-Produzenten mit langer Tradition

Umwandlung aus Überzeugung

Bertani Domains firmiert ab sofort als Società Agricola und nicht mehr wie vorher als SrL (GmbH). Was zunächst wie eine juristische Randnotiz aussieht, ist bei näherem Hinsehen die logische Konsequenz der Firmenphilosophie. »Wir wollen mit der Umfirmierung zeigen, dass wir in erster Linie Erzeuger sind«, erklärt Geschäftsführer Emilio Pedron. 

Es gebe in Italien zwei Möglichkeiten für Unternehmen einer bestimmen Größenordnung erfolgreich zu sein, erklärt Pedron. Entweder man arbeite als Kellerei, kaufe Wein, um bestimmte Mengen erzielen zu können, und lasse sich vom Markt bestimmen oder man lasse sich von den Weinbergen bestimmen, produziere Qualitätsweine aus eigenem Traubenmaterial und bringe die Verbraucher dazu, das Geld zu bezahlen, das die Weine wert sind. 

Wachstum ist jetzt nur noch durch den Zukauf neuer Rebflächen und durch die weitere Produktion hochwertiger Weine möglich. »Wir wollen das aus Überzeugung tun«, sagt Pedron weiter und verweist darauf, dass es für die Bertani Domains mit insgesamt 453 Hektar bestockter Rebfläche auch ein Risikospiel ist, diesen Weg einzuschlagen. 

»Man muss bedenken, dass ein Hektar Amarone- oder Brunello-Land zwanzig Mal so viel kostet wie in anderen Gegenden«, betont Pedron die Herausforderung. Durch den Schritt der Umfirmierung habe Bertani Domains ein Zeichen gesetzt und gezeigt, wo es sich positionieren will, führt Pedron weiter aus. 

Erst 2014 entstand Bertani Domains aus der Zusammenlegung des Weinguts Bertani und sämtlicher Weingüter der Tenimenti Angelini. Um als Società Agricola firmieren zu dürfen, muss ein Unternehmen vorweisen, dass mindestens 50 Prozent des verkauften Weins von eigenen Rebflächen stammt. Durch den Zukauf des 120-Hektar-großen Weinguts Fazi Battaglia im Jahr 2015 und weiterer 120 Hektar in der Toskana konnte dieses Ziel sogar übertroffen werden. 70 Prozent des von Bertani Domains verkauften Weins stammt von eigenen Flächen. AC

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.