(vc) Die Gerüchte um den Verkauf von Bertani kursierten seit Monaten, zumal auch die Lunelli-Familie (Ferrari) und die Gruppe Santa Margherita ein Auge auf den Amarone-Klassiker geworfen hatten. Am 1. Dezember 2011 haben schließlich die Tenimenti Angelini 70 Prozent der Bertani Holding spa sowie der Tenuta Novare srl erworben. Der Kauf umschließt die Marke Bertani, ihren Vertrieb, die historische Kellerei in Grezzana sowie die Immobilien und Weinberge, die über die Tenuta Novare verwaltet werden. Dr. Emilio Pedron wurde als Präsident und Geschäftsführer von Bertani bestätigt. Bertani gehört zu den renommiertesten Amarone-Kellereien Italiens. Seit seiner Gründung im Jahr 1857 bis zum 1.Dezember 2011 gehörte es den Familien Bertani und Arvedi, die gemeinsam noch 30 Prozent des Aktienpakets halten. Zwei Millionen Flaschen produziert das Haus jährlich. 60 Prozent der Gesamtproduktion wird auf 40 Export-Märkten abgesetzt. 2011 rechnen die Veneter mit einem Umsatzplus von 15 Prozent und kämen damit auf 12 Mill. Euro. Über den Kaufpreis wird geschwiegen. Laut Information der Veroneser Tageszeitung L'Arena handelte sich um »mehrere 10 Mill. Euro«. Die Tenimenti Angelini sind der Weinzweig des Pharmakonzerns Angelini. Seit 1995 investiert die Gruppe in Weingüter und hatte sich zunächst in den besten toskanischen Gebieten eingekauft. Zum Portfolio zählen die Kellerei Val di Suga in Montalcino, die Tenuta Trerose in Montepulciano, die Fattoria San Leonino in Castellina/Chianti. 2009 kamen die ersten Flaschen Verdicchio dei Castelli di Jesi des Familienweinguts Collepaglia in den Marken auf den Markt und Ende März 2010 wurde der Kauf der friulanischen Kellerei Puiatti abgeschlossen. Erklärtes Ziel der Tenimenti Angelini ist, zu den 15 größten Weinunternehmen Italiens heranzuwachsen. Die Gruppe Angelini mit Präsident Francesco Angelini an der Spitze, dem Enkel des Firmengründers, beschäftigt 3500 Mitarbeiter und wird in 2011 geschätzte 1,5 Milliarden Euro umsetzen.
