Gehen künftig getrennte Wege: Die COGEVI und Alliance Champagne (Foto: »Collet«)
Gehen künftig getrennte Wege: Die COGEVI und Alliance Champagne (Foto: »Collet«)

Struktur zerbricht

Die Dach-Genossenschaftsgruppe Alliance Champagne, einer der größten Erzeuger in der Champagne, gibt den Austritt von einer ihrer drei Genossenschaftsvereinigungen, der Coopérative Générale des Vignerons de la Champagne Délimitée (COGEVI) bekannt. Mit dem Austritt zum 1. Oktober endete die 23-jährige Zusammenarbeit. Die Alliance Champagne, deren Flaggschiffe die Marken »Jacquart« und »Montaudon« sind, verliert damit etwa 800 Erzeuger und 810 Hektar Rebfläche, darunter einige wertvolle Premier- und Grand-Cru-Parzellen, was einer Jahresproduktion von etwa sechs Millionen Flaschen entspricht.

Die Gründe, so die Fachpresse, seien wohl in erster Linie nicht die anhaltenden Absatz-Schwierigkeiten auf dem Champagnermarkt in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, sondern vermutlich in einer zu hohen Projektverschuldung der COGEVI zu sehen. Dabei handele es sich um den Bau einer großen Produktionsanlage in Oger sowie des großen Weinmuseums ‌»La Cité du Champagne« in Aÿ. Darüber hinaus seien umfangreiche Ausgaben für die Vermarktung ihrer Eigenmarke »Collet« hinzugekommen, deren Jahresabsatz sich auf etwa 500.000 Flaschen belaufe.

Zu Produktionsengpässen wird es wahrscheinlich bei Alliance Champagne vorerst nicht kommen, eventuell gebe es auch künftig Traubenlieferungen seitens COGEVI.

Der Alliance Champagne gehören nun noch die Coopérative Vinicole de la Vallée de la Marne (COVAMA), die die Champagne Pannier herstellt, und die Union Auboise des Producteurs de Vins de Champagne, Eigentümerin der Marke Veuve A. Devaux, an. Sie bestand bisher aus 1.700 Mitgliedern mit einer Gesamtfläche von 2.500 Hektar und einer Produktion von etwa 25 Mill. Flaschen.  Auf die Produktion Jacquart und Montaudon entfallen etwa 5 Mill. Flaschen. itp

Ausgabe 8/2024

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